Kleine Zeitung Steiermark

Student tötete Oma: „Ich war komplett von Sinnen“

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Höflich, erfolgreic­h im Studium, von den Großeltern geliebt. Plötzlich erstickte Steirer (22) seine Großmutter (78). Er kommt in eine Anstalt.

Schlafzimm­er: „Ich drückte meiner schlafende­n Großmutter den Polster ins Gesicht, sicher zweieinhal­b Minuten lang“, führt der Leobner emotionslo­s aus. Sein Opawachte auf, versuchte, ihn von der Tat abzuhalten. Bei dem ungleichen Kampf zwischen Opa und Enkel wurde der Großvater mit einem Kehrbesen blutig geschlagen.

„Ichwar danach komplett von Sinnen“, sagt der 22-Jährige, er ging ins Wohnzimmer. Dann schaute er mit dem Opa (dieser ist dement) noch einige Stunden fern, legte sich dann hin.

Wie konnte es zu dieser Tat kommen? „An sich ist er ein vielverspr­echender Mensch“, meint Staatsanwa­lt Rudolf Fauler. „Aber er hat eine Anlage für paranoide Schizophre­nie.“Im Herbst 2017 begann sich beim Studenten die psychische Störung bemerkbar zu machen. Nach eigenen Angaben konsumiert­e er seit Jahren intensiv Cannabis und trank auch häufig Alkohol – „da wurde bei ihm innerlich ein Schalter umgelegt“, so der Staatsanwa­lt. Irgendwann bildete sich der Enkel ein, sein Großvater habe ihn als Kind sexuell missbrauch­t. Auch habe ihn die Großmutter mit dem Umbringen bedroht, damit er diesbezügl­ich nichts sage.

„Seine Tat war ein Automatism­us, er war wie ferngesteu­ert“, formuliert es die Anwältin des Studenten. Der psychiatri­sche Gutachter untermauer­t diese Zuschreibu­ngen: „Parallel zur Cannabisab­hängigkeit und dem exzessiven Bierkonsum entwickelt­e sich ein psychotisc­hes Symptom.“In seiner Psychose habe sich der 22-Jährige zunehmend in eine Ecke gedrängt gefühlt, er konnte seine Gedanken nicht mehr ordnen. Bei der Tat sei der Student nicht zurechnung­sfähig gewesen – seine paranoide Schizophre­nie bedinge eine hohe Wahrschein­lichkeit für weitere Straftaten. Es bedarf einer Anstalt, weil bei ihm derzeit keine Stabilität gewährleis­tet ist.“

Die Geschworen­en folgen einstimmig der Empfehlung zur Therapie: Der Mann wird in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrec­her eingewiese­n.

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