Die Vorboten des Orkans in der Hölle
Der Australier Rohan Dennis holte Wm-gold im Zeitfahren und Tausende Fans säumten die Strecke. Am Sonntag werden 150.000 erwartet – wenn nicht sogar noch mehr.
Matthias Brändle. Der schwerere der beiden Österreicher durfte sich am Ende über den 26. Platz freuen. Teilweise standen die Zuseher den Zeitfahrern Spalier, am Start in Rattenberg und im Ziel in Innsbruck säumten Tausende die Straßen. Viele trugen in der Erwartung eines abermaligen Sieges des Niederländers Tom Dumoulin Orange, doch der musste sich mit Silber begnügen. Die 1:21:09 Minuten, die er vom Australier kassiert hat, schmerzten sichtlich. ie Niederländer stellten neben den heimischen Radsportfans die meisten Zuseher beim Zeitfahren und es werden bis zum Straßenrennen am Sonntag noch viele mehr. Und dem Klischee entsprechend sind die Parkplätze in der Umgebung bereits seit Tagen gut mit Wohnwägen gefüllt. Einige harren schon seit einer
DWoche am Inn aus. Die Wucht der niederländischen Fankraft war heuer bereits bei der Formel 1 in Spielberg zu sehen. Offiziell rechnetmanin Innsbruck mit 150.000 Zusehern am Streckenrand. Sofern man sich da nicht verschätzt hat. Alleine aus dem Windschatten von Peter Sagan könnten 30.000 Slowaken am Sonntag ins Inntal sprinten.
RAD-WM
Einzelzeitfahren der Herren Rattenberg – Innsbruck 52,7 km 1. Rohan Dennis (AUS) 1:03:02 2. Tomdumoulin (NED) +1:21,09 3. Victor Campenaerts (BEL) +1:21,62 4. Michal Kwiatkowski (POL) +2:04,58 5. Nelson Oliveira (POR) +2:14,34 26. Matthias Brändle (AUT) +4:51,20 36. Georg Preidler (AUT) +6:12,60 Straßenrennen
Juniorinnen .................................. Heute, 9.10 Junioren ..................................... Heute, 14.40 U23-herren .............................. Freitag, 12.10 Damen .................................. Samstag, 12.00 Herren...................................... Sonntag, 9.40 Italiener und Deutsche haben es ohnehin nicht weit und dass auch die Österreicher Lunte gerochen haben, zeigte sich schon in den vergangenen Tagen.
Sagan, der amtierende Weltmeister, soll am Freitag seinen Vertrag beibora verlängern und jährlich fünf Millionen kassieren. Radsport ist eine Weltsportart und das zeigt sich bei der WM. 1000 Athleten aus 80 Nationen sind bei den zwölf Entscheidungen dabei und alles kulminiert am Sonntag beim Herren-straßenrennen.
beim ersten offiziellen Training für die Straßenrennen säumten zahlreiche Zuseher die gesperrte Strecke. Unter ihnen sind auch viele Kindergartengruppen und Schulklassen, die bei jedem Fahrer schreien, als ginge es bereitsum die Titel. Egal, ob die Fahrer aus Österreich, Italien, Belgien oder Eritrea kommen. Wobei eine Tendenz zu erkennen ist: Je „kleiner“die Radnation, desto eher wurde zurückgewinkt. Teilweise saßen die Fahrer stoisch mit ihren verspiegelten Brillen auf den Rädern, als es durch die Altstadt ging. Coolnessfaktor 1000 auf der MariaTheresien-straße in Innsbruck und vorbei am Goldenen Dachl. Der reduzierte sich drastisch in der Höttinger Hölle. Eigentlich nur im Profil der Herren am Sonntag, fuhren viele Mädchen und Burschen (Junioren) sowie Damen und U23-fahrer die Steigung mit 28 Prozent. Einer Handvoll gingen da die Gänge aus und so heißt es auch bei der WM: Wer seine Rennmaschine liebt, der schiebt.
Am Sonntag wird es sich in dem steilen Hohlweg hinauf richtig abspielen, denn allervoraussicht nach wird hier die Entscheidung über Gold der Herren fallen. Aus Sicherheitsgründen dürfen nicht mehr als 4000 Zuseher in die Höll und das Gedränge wird schon in den Morgenstunden beginnen. Und wenn dann die Spitze kommt, weht der Orkan der Euphorie durch die Hölle ...