Wie in einem Drama von Shakespeare
Parteitag der britischenkonservativen: Theresa May in der Löwengrube.
Vermutlich
ist „Richard III.“das Drama vonwilliam Shakespeare mit den meisten Intrigen. Der anstehende Parteitag der britischen Konservativen könnte ein Schauspiel von ähnlichem Ausmaßbieten. Einmalmehrmuss sich dort Premierministerin Theresamay ihren zahlreichen Kritikern innerhalb ihrer eigenen Partei stellen und ihre Brexit-pläne verteidigen.
Amsonntag kommendietorys zu ihrem viertägigen Parteitag in Birminghamzusammen. Sechsmonatevordem Eu-austritt des Landes will sie ihre angeschlagene Position festigen. Doch das ist leichter gesagt als getan.
Ihre Brexit-pläne werden überwiegend abgelehnt. Nicht nur Opposition unddieverhandlungspartner in dereu scheinen dagegen zu sein, ihre Vorstellungen treffen auch auf massivenwiderstand in den eigenen Reihen. Trotzdem will May daran festhalten.
Beimay, die ammontag ihren 62. Geburtstag feiert, dürften schmerzhafte Erinnerungen an den Parteikonvent im vergangenen Jahr in Manchester wach werden. Damals sollte ihre Rede zum Befreiungsschlag werden, doch sie geriet zum Fiasko: Zuerst konnte sie vor Hustenanfällen kaum sprechen, dann überreichte ihr ein Komiker ein Entlassungsschreiben, angeblich im Namen des damaligen Außenministers Boris Johnson. Schließlich fielen hinter ihr auch noch die Buchstaben des Parteitagsmottos von derwand.
In diesem Jahr wird es keinen Komiker brauchen, der die Begehrlichkeiten Johnsons auf das Amt der Regierungschefin bloßstellt. Bereits am Freitag griff ermay mit einem 4500Worte langen Gastbeitrag im „Daily Telegraph“scharf an und legte gleichzeitig einen alternativen Plan für den Brexit vor.