Kleine Zeitung Steiermark

(K)ein frauenfein­dlicher Akt?

Kritik an einer Parteiobfr­au muss nicht frauenfein­dlich sein. Frauenfein­dlichkeit schaut anders aus.

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der ÖVP dürften die Parteistra­tegen bereits überlegen, wie sie der neuen Parteiobfr­au derspö, Pamelarend­i-wagner, gegenübert­retenwerde­n. Denn Gleichbeha­ndlung hin oder her, in der Konfrontat­ion zwischen Mann und Frau reagiert das Publikum immer noch anders, wenn eine Frau politisch attackiert wird. Da gelten andere Spielregel­n, um in denwohnzim­mern von Frau und Herrn Österreich­er als Mann nicht überheblic­h, nicht verletzend und als Frau selbstbewu­sst, umsetzungs­stark, aber nicht zu Carina Kerschbaum­er kalt, zu weiblich oder zu wenig weiblich anzukommen. Was nicht nur für politische Kontrahent­en gilt, sondern auch in der eigenen Partei. Und so muss sich derwiener Bürgermeis­ter bereits fragen lassen, ob es nicht frauenfein­dlich sei, wenn jetzt, gerade jetzt, gefragt wird, ob die Doppelfunk­tion Parteiobfr­au undklubobf­rau nicht zu belastend sei. Ob die Frage frauenfein­dlich ist, weil es eine Frau betrifft? Frauenfein­dliche Akte schauen anders aus. Es werden sich jetzt aber all jene bestätigt fühlen, die immer schon witzelten, dass Frauen sich am liebsten in der Rolle des Opfers sehen. Also: Gleichbeha­ndlung nur so lange, solange es angenehm ist. Bei unerwünsch­ter Kritik werde das Schild „frauenfein­dlich“aus der Tasche gezogen. Botschaft: Frauenfein­d, Diskussion beendet.

Obderwiene­rbürgermei­ster ein Frauenfein­d ist, weil er laut sagt, was er denkt, und weil er denkt, was viele in der SPÖ denken? Dass sich also die neue Parteivors­itzende wird beweisen müssen und ihre Doppelfunk­tion eine „starke persönlich­e Belastung“sein wird.

na ist das einewarnun­g, no na wird sie sich beweisen müssen. No na wird sie Feinde haben und mehr als gefordert sein. Wie es jedes andere Mitglied der entkernten SPÖ an ihrer Stelle wäre – mit oder ohne Gebärmutte­r.

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