Wie Ungleichheit entsteht
Zuschreibungen umschreiben: Schüler sollen mittels Theater lernen, Geschlechterrollen zu hinterfragen.
Mädchen
rosa, Buben blau: Geschlechterklischees beginnen schon im Kindesalter, wie ein Blick in die Spielzeugabteilung vieler Kaufhäuser bestätigt. Rollenmuster gemeinsam mit Jugendlichen zu hinterfragen und neu zu überdenken – das hat sich das Kinder- und Jugendtheater Next Liberty als Ziel gesetzt. Als Austragungsort wird aber nicht wie gewohnt die Bühne herhalten. Umdennachwuchs dort zu erreichen, wo sein Alltag stattfindet, geht es deshalb ab 2019 mit einem eigenen Workshop in die Grazer Schulen.
Das „Aktive Klassenzimmer“nennt sich die Stückentwicklung von Schauspielerin Amelie Bauer und Theaterpädagogin Anna Spitzbart. Wie entstehen Rollenbilder? Welche sozialen Erwartungen entstehen dadurch? Und wie lassen sich gesellschaftliche Zu- LUPI SPUMA schreibungen umschreiben? Diese und andere Fragen werden in den zweistündigen Einheiten mit den Schülern „analysiert, diskutiert und kritisiert“, so Amelie Bauer, die dafür in verschiedenen Szenen die Rolle einer Youtuberin einnehmen wird. „Vor allem in den sozialen Netzwerken werden nämlich sehr rückläufige und stereotype Frauen- und Männerbilder dargestellt“, erklärt Bauer die Vorgehensweise. Das alles soll laut Next-liberty-intendant Michael Schilhan in einem lockeren Rahmen und ganz ohne erhobenen Zeigefinger funktionieren. Lehrer können den Workshop über das Next Liberty buchen. Die Kosten werden sich auf sieben Euro pro Schüler belaufen.
Unterstützung bekommt das Vorhaben auch aus der Politik. „Ungleichheiten beginnen mit Rollenbildern“, sagt die Grazer Umwelt- und Frauenstadträtin Tina Wirnsberger. Am heutigen Weltmädchentag startet das Projekt mit einem Pilotworkshop im Bundesgymnasiums Oeversee. Katrin Fischer „Aktives Klassenzimmer“.
21., 22., 23. Jänner sowie
27., 28., 29. Mai2019. Anmeldung: Tel. (0316) 8008 1129 oder anna.spitzbart@nextliberty.com www.nextliberty.com