Das Kind ist erwachsen geworden
Ein letzter Lacher, der Vorhang fällt: Nach 25 Jahren schickt Robertweigmüller seine Kleine Komödie in den Ruhestand.
zahlen sanken. Dazu kam Ärger mit der Feuerpolizei und die Einsicht, nicht mehr derjenige sein zu wollen, „der am Ende das Licht ausschaltet“. Er höre als Veranstalter auf, nicht aber als Künstler, will der leidenschaftliche Theatermacher festgehalten wissen. Geschlossen wird der Theaterverein Kleine Komödie, der Kulturverein bleibt erhalten.
Als Regisseur und Theatermacher habe Weigmüller bei Proben immer hinterfragt: Wird dieser oder jener Satz beim Publikum ankommen? „Was man ja als Künstler nicht machen soll, aber der Finanzminister in mir sagt, man muss aufpassen.“Die finanzielle Bürde, für die er selbst einstand, ist eine schwere: Jedes Jahr habe man bis zu 500.000 Euro einspielen müssen. Subventionen gab es kaum. „Ich habe es satt, ein Don Quijote zu sein“, erklärt Weigmüller. „Das Boulevardtheater zählt zum Schwierigsten, was man im Theater machen kann“, von Kulturpolitik und Medien sei dies aber nicht entsprechend wahrgenommen worden.
Die Kleine Komödie sei ihm seinerzeit „passiert“, erinnert
sich Weigmüller, der davor 20 Jahre lang in Stadttheatern im In- und Ausland tätig war. Am Beginn stand ein Kabarett im Hotel Europa, 1994 gelang mit Agatha Christies „Mausefalle“im Volkshaus ein Kassenschlager. Es folgten sieben Jahre als Untermieter im Grazer Casineum, bis im Krone-center schließlich die Stammbühne gefunden wurde. Bald ist auch dort Schluss.
„Die Kleine Komödie war das Kind von meiner Frau und mir“, jetzt ist es erwachsen geworden. Es sei an der Zeit, „aufwiederschauen zu sagen“.