Geiselnahme legt Bahnverkehr lahm
Geisel wurde leicht verletzt. Polizei untersucht Terror-hintergrund.
Stundenlang
hat eine Geiselnahme in der deutschenmetropole Köln Polizei und Bürger in Atem gehalten und zudem den öffentlichen Verkehr teilweise lahmgelegt. Ein Mann hatte im Gebäude des Kölner Hauptbahnhofs eine weibliche Geisel genommen und sich mit ihr in einer Apotheke verschanzt. Zuvor soll der Mann in einem Restaurant einen Brandsatz gezündet haben, bei dem ein weiteres Mädchen verletzt worden sei. Als die Polizei Kontakt zu dem Mann aufnahm, drohte dieser mit dem Tod der Geisel. Über seine Forderungen war vorerst nichts bekannt, allerdings soll der Mann deut- schenmedienberichten zufolge ein Sympathisant der TerrorOrganisation „Islamischer Staat“sein. Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht, schließt aber einen terroristischen Hintergrund nicht aus. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte eine Polizeisprecherin. Der Bahnhof wurde evakuiert, Züge umgeleitet. Da auch die Schnellstrecke nach Frankfurt nach einem Ice-brand mehrere Tage gesperrt ist, stand nahezu der komplette Bahnverkehr um Köln still. Schließlich drangen Beamte eines Spezialkommandos in die Apotheke ein und befreiten die Geisel. Der Geiselnehmer wurde dabei schwerst verletzt, musste reanimiert werden und wurde dann in ein Krankenhaus gebracht. Nach der Befreiung der Geisel entdeckte die Polizei in der Nähe der Apotheke Papiere eines 55 Jahre alten Syrers. Der Geiselnehmer sei mit „hoher Wahrscheinlichkeit“der Passinhaber, hieß es. Die Ermittler betonten gleichzeitig, dass die Identität des Täters aber noch nicht eindeutig geklärt sei. Der Inhaber des gefundenen Dokuments von 2016 sei umfangreich wegen verschiedener Delikte wie Diebstahl und Bedrohung bekannt. Die Papiere stellen dem Inhaber eine Duldung bis zum Jahr 2021 aus.