Kleine Zeitung Steiermark

„Den Stress des Sterbens nehmen“

- Von Didi Hubmann und Sonja Krause

Der Entwurf für das neue Ärztegeset­z sorgt für Irritation­en: Die Neuregelun­g des ärztlichen Beistands für Sterbende weckt die Befürchtun­g, manwolle so Sterbehilf­e legalisier­en. Rudolf Likar, Präsident der Österreich­ischen Palliativg­esellschaf­t, tritt diesen Vermutunge­n scharf entgegen: „Das hat damit nichts zu tun. Niemand muss Angst haben, es ist keine aktive Sterbehilf­e, auch kein assistiert­er Suizid. Wir können mit therapeuti­schen Eingriffen wie Opiaten den Stress des Sterbens nehmen, wenn der Patient Schmerzen hat, Unruhe, Angst und

Qualen verspürt. Damit ein Mensch in Ruhe einschlafe­n kann. Es geht um die rechtliche Absicherun­g einer tief f ethischen, ärztlichen Behandlung. Es ist ganz wichtig, das zu erklären.“

Konkret wird mit der Neuregelun­g der Einsatz von starken Schmerzmit­teln wie Opiaten oder Morphinen abgesicher­t. Diese werden Menschen in ihren letzten Stunden zur Beseitigun­g der Schmerzen verab- reicht. Likar: „Der Sterbeproz­es zess wird i d dadurch nicht beschleuni­gt, das ist wissenscha­ftlich erwiesen.“Es gehe darum, Rechtssich­erheit zu erhalten, damit Patienten menschenwü­rdig sterben können. Immer wieder habe es rechtliche Probleme gegeben. „Bei Obduktione­n hat es geheißen, der Arzt habe eine Überdosis gegeben gegeben. Ab Aber i ich h k kann von der Opiatmenge im Blutspiege­l keine Wirkung ablesen“, so Likar. Die Entscheidu­ng über den Opiateinsa­tz am Lebensende würden Ärzte anhand von Fakten sowie ihrer Erfahrung treffen. „Das sind Ärzte, die palliativm­edizinisch bestens ausgebilde­t sind.“

Es gehe bei all allem, was man unternehme, um die „Wahrung der Würde“, so Likar. „Wir wissen heute, dass Patienten, bei denen früh palliativm­edizinisch­e Konzepte zur Linderung von quälenden Symptomen einbezogen werden und bei denen auf belastende Therapien, die keinen Nutzen mehr bringen, verzichtet wird, manchmal so-

 ??  ?? Das sagt der Gesetzesen­twurf über den ärztlichen „Beistand für Sterbende“
Das sagt der Gesetzesen­twurf über den ärztlichen „Beistand für Sterbende“
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria