„Schildertausch: Ein Schildbürgerstreich?“
Leser fragen sich, ob lachen oder weinen, weil Türschilder anonymisiert werden sollen.
„Türschilder imwohnblock: Jetzt müssen alle Namen weg“, 13. 10. atenschutz schön und gut, aber welche Auswüchse dieses absolut hirnverbrannte Dsgvo-konstrukt mittlerweile angenommen hat, werden manche Menschen wohl bald am eigenen Leib verspüren. Nämlich dann, wenn Einsatzkräfte eine Wohnung in einem Mehrparteienhaus nicht (schnell genug) finden können, weil keine Namensschilder mehr bei den Türklingeln angebracht sein dürfen.
Hier kann man nur auf die Intelligenz der einzelnen Mieter hoffen, dass diese selbstständig Namensschilder anbringen. Aber wenigstens haben Paketzusteller nun einen guten Grund, weshalb sie tatsächlich nicht mehr klingeln müssen und lediglich einen Abholschein hinterlegen – aber wo tun sie den dann hin?
Ing. Thomas Probst, Allerheiligen bei Wildon
DIch sicher nicht
Wen schützen die Datenschützer eigentlich? Wie stellen es sich diese Leute vor, bei wem z. B. dierettung anläuten sollte, wenn der Anrufer vergisst, die Top-nummer anzugeben. Von den Zustellern ganz zu schweigen. Es hat ja ohnehin jeder die Möglichkeit, sein Tür- bzw. Glockenschild anonym zu gestalten. Seit den 70er-jahren war es ein Fortschritt, dass immer mehr Sprechanlagen mit Namensschildern installiert wurden. Ich werde mein Glockenschild sicherlich nicht entfernen lassen!
Peter Rudolf Hager, Graz
Anwendungsbereich
Der Austausch der Namensschilder an (Gemeinde-)wohnungen scheint mir ein Schildbürgerstreich zu sein, denn mit DSGV hat das ja nichts zu tun. Steht doch der Anwendungsbereich der DSGV fest:
(1) Diese Verordnung gilt für die ganz oder teilweise automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten sowie für die nichtautomatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten, die in einem Dateisystem
gespeichert sind oder chert werden sollen.
Für Türschildnamen trifft wohl nichts davon zu. Allein die Erfassung in EDV bei den Genossenschaften gehört passend umgesetzt. DI Peter Kogler, Graz
Nur vorgeschoben
gespei-
Seit mehr als hundert Jahren muss man im Hotel auch einen Meldezettel ausfüllen, der dann an die Gemeinde geht. Alle diese Daten werden in der Regel ausgewertet und man erhält manchmal auch Werbung vom jeweiligen Fremdenverkehrsverband. Auch im Hotel muss man jetzt so ein Formular unterzeichnen, dass die Daten für die Buchung gespeichert werden dürfen. Was passiert, wenn ich Nein sage? Dann bekomme ich wohl nirgendwo mehr ein Zimmer. Auch meine Handydaten und Reisedaten (bei welchen Masten war mein Handy eingeloggt) liegen beim Anbieter vor. Ohne dass er diese Daten hat, kann er mit mir keine Geschäftsbeziehung eingehen. Wenn ich das also nicht akzeptieren will, kann ich kein Handy haben, ich kann nicht übernachten etc. Diese DSGV ist absoluter Schwachsinn und nur ein vorgeschobener Akt, damit die Euzeigen kann, wir tunwas gegen missbräuchliche Datennutzung in dieser neuen digitalen Welt. Paul Matt, Premstätten