Ein Bruderduell als Cup-schlager
Seit 1984 haben der GAK und Kapfenberg nicht mehr gegeneinander gespielt. Dennoch eint beide Vereine die gemeinsame Geschichte.
Exakt
38 Kilometer Luftlinie liegen zwischen dem Kapfenberger Franz-fekete-stadion und dem Trainingszentrum Weinzödl. Wenn sich dort heute um 11 Uhr der GAK und der KSV im Achtelfinale des ÖFBCups gegenüberstehen, weht auch ein Hauch von Derby über den Rasen. Zwar sind beide Vereine seit der Saison 1984/85 nicht mehr gegeneinander angetreten, gewisse Parallelen können sie aber keinesfalls von der Hand weisen.
Davon zeugt allein ein Blick auf den Kader der Grazer, wo Trainer David Preiß und sein Assistent Ralph Spirk ebenso eine Ksv-vergangenheit besitzen wie die Spieler Lukas Graf, Christian Berger, der angeschlagene Marco Perchtold und der verletzte Dieter Elsneg. „Wir haben derzeit etwas mit den Ausfällen zu kämpfen, das betrifft zum Beispiel auch Alexander Rother. Deshalb sind wir deraußenseiter“, sagt Preiß. Mit einer guten Tagesverfassung, einem gewissen Spielglück und der Unterstützung der Fans sei aber eine Überraschung möglich.
Preiß wiederum war ab 2011 einige Monate lang an der Seite des „Roten“Werner Gregoritsch im Fekete-stadion tätig, dank des sensationellen Bundesliga-aufstiegs 2008 eine prägende Gestalt in der Kapfenberger Historie. Seine drei bestentorschützen in deraufstiegssaison? Drei EX-GAKSpieler: Michael Liendl, David Sencar und Herbert „Mucki“Wieger. Imalter von 34 Jahren darf Sencar, mittlerweile ein Ksv-urgestein, heute zum ersten Mal in einem Pflichtspiel gegen jenen Klub antreten, mit dem er 2004 den Meistertitel gefeiert hat: „Es ist natürlich ein besonders Match, wenn man dort spielen darf, wo alles begonnen hat.“Sportlich, so Sencar, will der KSV an die Leistungen der letzten Partien anschließen – mit Ausnahme vom 0:3 in Innsbruck.
Sein Trainer Kurt Russ spricht von einem „sehr bedeutenden Spiel“: „Daher heißt es, alles zu tun, um diese Partie zu gewinnen.“Auf einen Sieg hoffen auch jene 200 Fans, die den KSV nach Graz begleiten. Marco Mitterböck