Die Nacht, in derdiegräuel begannen
Novemberpogrome als Auftakt zu Juden-genozid.
Die Geschichte der Juden in der Steiermark reicht bis ins Mittelalter zurück. Siehatten sich als Kaufleute entlang von Handelswegen angesiedelt. Zu Beginn der Neuzeit ließ sie Herzog Friedrich gleich mehrmals ausweisen. Die Not der einfachen Leute und die Überschuldung des Bürgertums hatten die Juden zu Sündenböcken gemacht. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gab es wieder eine jüdische Gemeinde in Graz, 1869 kam es zur Gründung der Israelitischen Kultusgemeinde, 1892 zum Bau der ersten Synagoge am Grieskai.
Nach dem Erstenweltkrieg und dem Zerfall von Habsburger und Deutschem Kaiserreich nahm der Hass gegendie Judenwieder zu. In Österreich verschlimmerte sich die Lage nach der Machtübernahme durch die Nazis im März 1938: Boykott von jüdischen Geschäften, Schließung der Kultusgemeinde. Im Juli sollte Adolf Hitler Graz den Titel „Stadt der Volkserhebung“verleihen.
Erster schrecklicher Höhepunkt war die Reichspogromnacht vom 9. auf den
10. November, in der der Grazer Nazi-bürgermeister Julius Kaspar die Synagoge eigenhändig anzündete, Juden festgenommen und ins Konzentrationslager gebracht wurden. Ab 1940 gab es keine jüdische Familie mehr in Graz. Die Nazis rühmten sich, die Stadt „judenfrei“gemacht zu haben. Insgesamt ein Drittel aller Grazer Juden kam dann in der Schoah, im Holocaust, ums Leben.