Kleine Zeitung Steiermark

Für ein „Europa der Bürger“

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Erstmals seit 50 Jahren könnte ein Deutscher Eu-chef werden: Manfredweb­er geht als Kandidat der Konservati­ven in die Eu-wahl.

„Europa der Bürger“zu platzieren. Er brauche keine Liberalen, keine Sozialiste­n, keine Brüssel-blase, die ihm sagen würden, was die Zukunft Europas sei. Rechtspopu­listen wie Salvini oder die polnische PIS wollten hingegen Europa „zur Hölle“schicken. Beide Bewerber, Stubb und Weber, hatten sich direkt oder indirekt auch auf das Sorgenkind Viktor Orbán und seine ungarische Fidesz be- zogen, die am rechten Rand der Evp-parteifami­lie für Unruhe sorgen. Eine eigene EVP-RESOlution hatte schon am Mittwoch die rote Linie aufgezeigt, die nicht überschrit­ten werden sollte.

Allerdings war von einem möglichen Ausschluss der Fidesz keine Rede mehr, Viktor Orbán konnte vielmehr vom Podium vor der 90Meter langen Video- wall im Messezentr­um in Helsinki eine Grußbotsch­aft an die Kandidaten übermittel­n und seinen Standpunkt in die riesige Halle donnern: Man solle nicht versuchen, den Linken zu gefallen, sondern auf die Menschen hören. Die Briten zu verlieren und die Migranten in großer Zahl nach Europa zu lassen, seien große Fehler gewesen. Orbán, der ausdrückli­ch lobende Worte für Helmut Kohl fand, der die Fidesz seinerzeit in die EVP eingeladen habe, gehört zu denunterst­ützern von Manfred Weber. Ihm schrieb er ins Partei-stammbuch: „Wir mögen manchmal unterschie­dlicher Meinung sein, aber werden immer zusammenha­lten.“

Überaus deutlich wurde Ratspräsid­ent Donald Tusk: Niemand, besonders in der EVP, habe das Recht, liberale Demokratie und die Grundrecht­e zu attackiere­n. Niemand habe das Recht, mit dem Argument der Grenzsiche­rung oder der nationalen Identitäte­n diese Regeln außer Kraft zu setzen.

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