Ethanolöfen: Brandopfer und
Gemütliche Öfen und Kamine mit Ethanolbefeuerung können brandgefährlich sein, warnen Mediziner. Oststeirerin fingbeim Nachfüllen ihres Ofens Feuer und überlebte nur knapp.
Im ersten Moment realisierte Renate Gschiel gar nicht so recht, was genau geschehen war. „Ich habe die Schmerzen komplett ausgeblendet und einfach funktioniert. Ich bin unter die Dusche gestiegen, dann habe ich mir ein Handtuch um- gewickelt und meine schreienden Kinder zu den Nachbarn gebracht.“Wenig später trafen Feuerwehr und Notarzt ein. Dann: Filmriss. Erst zweimonate später realisierte die Oststeirerin so richtig, dass sie auf der Intensivstation der Plastischen Chirurgie in Graz lag.
Es war der 24. Februar 2016, als die damals 36-Jährige den mit Ethanol befeuerten DekoOfen in ihrerwohnung nachfüllenwollte. Anders als angenommen, war dieser aber noch nicht ausgekühlt. Es krachte, eine Stichflamme schoss der Oststeirerin entgegen. Sekunden später stand alles in Flammen – inklusive ihrer selbst.
Zweieinhalb Jahre später sitzt Renate Gschiel an einem Tisch im vierten Stock der Chirurgie am Lkh-klinikum Graz. Wenn sie über die damaligen Ereignisse erzählt, zittert ihre Stimme. Nur einige Narben an Kinn und Hals zeugen für Fremde von den damaligen Ereignissen. Doch dass Gschiel überhaupt lebt, grenzt an einwunder.
Als sie nach mehreren Wochen mit Verbänden am ganzen
Brandopfer Renate Gschiel (2. von links) mit den Medizinern Philipp Metnitz (links) und Lars-peter Kamolz sowie Stationsleiterin Birgit Bauer
Körper und bewegungsunfähig wieder zu sich kam, erzählten ihr die Ärzte, dass es ernst um sie stehe. Das Feuer hatte 70 Prozent ihrer Haut verbrannt, ein Bein war amputationsgefährdet – Überlebenschance laut Literatur: fünf Prozent.
Doch Gschiel kämpfte sich mithilfe des eingespielten Me-