Der Stoff für exklusive Räume
Die Kleine Zeitung besucht mit Schülern Lehrbetriebe. Heute: die Neue Musikmittelschuleweiz bei Strametz.
Wer denkt schon darüber nach, wie der Stoff aufs Sofa kommt, auf dem man lümmelt? Weizer Jugendliche gingen der Sache auf den Grund.
Teil 4
Man schreitet über den Teppichboden der VIPLounge am Wiener Flughafen, schiebt die Vorhänge einwenig zur Seite, setzt sich in ein Fauteuil und betrachtet die Tapete an der Wand. Und denkt sich: „Alles von Strametz in Weiz“– zumindest, wenn man es weiß.
Die 24 Schülerinnen und Schüler der 3c der Neuen Musikmittelschule Weiz wissen das jetzt. Sie können heute die Vorhänge anschauen, die demnächst in einem russischen Pri- vathaus hängen, hören, dass Sofas nach Dubai und auf die niederländischen Antillen ausgeliefert wurden.
Sie erfahren, dass der Tapezierermeister-betrieb Strametz mit etwa 40 Tischlereien in der Region zusammenarbeitet und so in die ganze Welt liefert. „In Weiz selber sind wir aber wenig“, sagt Chefin Viola Hafenthaler-strametz.
Sie erzählt den Jugendlichen über ihren Betrieb und führt sie vomverkaufsraum über die Näherei in die Werkstatt. Spannend ist das Lager, wo dicke und dünne Schaumstoffe aufgerollt liegen, in allen möglichen Pastellfarben, die den Härtegrad verraten, bunte Lederteile hängen und Stoffe auf ihre Verwendung warten.
„10.000 verschiedene Stoffe haben wir, vor allem aus Frankreich. Stoffe würde man von überallher bekommen, aber wir brauchen diese Qualität. Nur so kommen wir zu unseren Kunden“, wird Strametz später sagen, während die Schülerinnen und Schüler jetzt wirklich anderes zu tun haben, als zuzuhören.
Denn sie sollen, sie dürfen jetzt selbst Hand anlegen. Ein kleines Brett, ein Vlies und ein