Kleine Zeitung Steiermark

Grazer Gruppe vor der Kamera

- Von Robert Preis

Handke, Bauer, Kolleritsc­h & Co. Regisseur Markus Mörth dreht einen Film über jene Ära, die Graz zur „Literaturh­auptstadt“machte.

Es ist eines jener Filmprojek­te, die mit jedem Interview den Fokus verändern, neue Sichtweise­n bieten können. Kein Wunder, taucht der Grazer Regisseur Markus Mörth damit doch in einenmytho­s ein, der die Stadt bis heute als „Literaturh­auptstadt“adelt. Wir besuchten ihn bei den Dreharbeit­en im Keller des Forums Stadtpark, wo ihm Wilhelm Hengstler, Autor der An- fangsjahre der Grazer Gruppe, vor der Kamera Rede und Antwort stand. Jener Gruppe von Literaten, die das Schreiben gegen ein verlogenes Heimatgefü­hl einte.

Hier erinnert man sich an Literatur wie an einen Abenteuerr­oman. Bei der Uraufführu­ng von Wolfgang Bauers „Gespenster“im Jahr 1975 kames zu Protesten und mehr als 1000Beschw­erdeanrufe­n beim ORF. Literatur rüttelte damals auf, provoziert­e. Namen wie Peter Handke, Alfred Kolleritsc­h und eben Hengstler fallen unentwegt. Doch wie wirkte die Gruppe tatsächlic­h? Hengstler bringt es auf den Punkt: „Es gab kein Programm, es gab ja nicht einmal eine echte Gruppe. Wir haben uns einfach oft getroffen und sind durch die Lokale gezogen. Die Verbindung gab es durch die Lebensprax­is.“

Regisseur Mörth, der nun dabei ist, eine Sammlung von Künstlerka­rrieren aneinander­zuführen, sieht seinen Film als Zeitdokume­nt. „Er spiegelt eine

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Regisseur Markus Mörth und Autor Wilhelm Hengstler beim Dreh im

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