Auf Abwegen
Palastrevolution im House of Lords: eine Audienz beim neuen OBER-SUV Rolls-royce Cullinan.
Galant, wie es sich gehört, lässt man Fußgängern am Zebrastreifen den Vortritt, aber die rühren sich nicht. Sie bleiben wie erstarrt stehen, staunen und starren auf die „Spirit of Ecstasy“, die ikonische Figur, die auf dem Kühlergrill aus handpoliertem Edelstahl thront. Eine typische Reaktion, wenn man einem Rolls-royce leibhaftig ge- genübersteht. Und vor allem bei diesem serienmäßig.
Der Cullinan ist angetreten, um den Luxus der Limousinen luftgefedert bis in den entlegenstenwinkel derwelt zu tragen, zu dem nicht zwingend eine Straße führen muss. Schotter, Schnee und Schlaglöcher sind Unbill, gegen die einen der 5,3 Meter lange Hüne souverän abschirmt. Im Innenraum könnte man eine Stecknadel auf die Lammfellteppiche fallen hören. Amlautesten ist dasticken der analogen Uhr in der ansonsten digitalisierten Instrumententafel. Der V12 mit 6,75 Litern Hubraum, zwei Turboladern und 571 PS versieht wie ein perfekter Butler seinen Dienst: immer zur Stelle, aber niemals aufdringlich. Erstaunlich ist, wie spielend einfach und leichtfüßig sich der 2,7 Tonner durch den Stadtverkehr dirigie
ren lässt.
Eine Palastrevolution spielt sich am Heck ab: Zum ersten Mal in der 112-jährigen Firmengeschichte hat ein Rolls-royce mit Standard-karosserie eine Heckklappe. Oder vielmehr „The Clasp“, wie sie die Briten nennen. Eine Premiere ist auch, dass die Rücksitzlehnen umgeklappt werden können – selbstverständlich elektrisch.
Eines der vielen exklusiven Extras: Auf Knopfdruck treten aus dem Kofferraum zwei nach hinten gerichtete Ledersitze mitsamt Cocktailtisch hervor. Die picknickverliebte Aristokratie wird „amused“sein.
Zum ersten Mal in der 112-jährigen Geschichte hat ein Rolls-royce standardmäßig eine Heckklappe