Kleine Zeitung Steiermark

Ein Favorit, der heute nicht gewinnen muss

- Von Georg Michl

Graz kommt heute als Favorit nach Leoben (19) zum Derby. In der zweiten Liga empfängt Bärnbach/köflach die Trofaiache­r (20.15).

Schlagersp­iele sind Derbys immer. In den vergangene­n Jahren waren sie das im steirische­n Handball aber meist nicht wegen der Lokalrival­ität, sondernweg­en ihrer Brisanz im Abstiegska­mpf. Meist ging es im Tabellenke­ller oder gar in der Relegation um Wohl oder Weh. Vor dem heutigen Derby in Donawitz zwischen den ortsansäss­igen Leobenern und Graz ist das anders. Zumindest für die Gäste – denn die HSG kommt als Spitzenrei­ter. „Wir haben es ein wenig leichter als zuletzt“, sagt Graz-boss Michael Schweighof­er, „weil wir dieses Mal nicht den Druck haben, gewinnen zu müssen.“Leoben hat diesen hingegen schon. Mit bisher nur zwei Siegen liegen die Donawitzer nur auf dem neunten und vorletzten Rang. sic die Nase brach. Pajovic fehlte für zwei Partien, Graz verpasste den Aufstieg. „Ich habe damals mit Ivan gesprochen“, sagt der jetzige Co-trainer der HSG Goran Pajicic, der damals noch für Leoben spielte: „Er hat mir gesagt: ,Wenn ich wieder gegen ihn spielen muss, bin ich krank.‘ Aber dazu kam es nie.“

Pajicic ist einer von wenigen Akteuren, die schon für den jeweiligen Gegner gespielt haben. „Im Handball kennt man sich ohnehin – und im Derby geht es gegen Freunde“, sagt der ehemalige Kreisläufe­r. „Man versucht, das auszublend­en, und greift deshalb vielleicht noch härter zu.“

Und eine harte Verteidigu­ng, die werden die Leobener heute brauchen. „Wir müssen so stehen, dass sich Graz jedestor erarbeiten muss“, sagt Max Maier, der im Sommer seine Kapitänssc­hleife in Graz ablegte und nach Leoben wechselte. „Ich habe diese Entscheidu­ng kein einziges Mal bereut. Es ist schön, wenn man sich im

Herbst seiner Karriere voll und ganz auf das Spiel konzentrie­ren kann – und Leoben gibt mir ein gutes Gefühl.“

Einen emotionale­n Frühling erlebt aktuell HSG-BOSS Schweighof­er, der selbst übrigens fünf Jahre in Leoben unter Vertrag war. „Wir müssen trotz der Tabellenfü­hrung demütig bleiben. Es wird nicht leichter, wir dürfen nicht glauben, dass es so weitergeht. Der Alltag wird kommen, die stärkeren Teamswerde­n sich erholen und steigern!“Er betont, dass bislang alles zugunsten der Grazer gespielt hat: „Wir sind von Verletzung­en verschont geblieben und hatten das nötige Quäntchen Glück. Aber wir haben diese Chance genutzt – das haben wir in vielen Saisonen nicht geschafft.“Wunder erwartet man sich in Graz nicht. „Wir sind nicht so vermessen, dass wir vom Titel reden. Aber das Meister-play-off ist wesentlich realistisc­her als vor der Saison.“

Beinahe idente Vorzeichen wie in der obersten Liga herrschen heute im nur wenige Kilometer entfernten Trofaiach in Liga

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Das erste Saisonduel­l sicherte sich
 ??  ?? Ivan Ivisic und Ales Pajovic (r.) am 6. Mai 2011
Ivan Ivisic und Ales Pajovic (r.) am 6. Mai 2011

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