Werk für Superchip gegen Klimawandel
Spatenstich für modernstes Chipwerk derwelt in Villach läutet heute auch neue digitale Ära für Energieeffizienz ein.
In der Schleuse lässt scharfer Luftsog kein Stäubchen an der Montur. So muss Andocken an die Iss-raumstation sein. Im Reinraum ist die Luft tausendfach sauberer als in OPS, um Faktor 100.000 als Bergluft. Der Pilotraum ist der Vorgeschmack auf die modernste Chipfabrik der Welt, die Infineon um 1,6 Milliarden Euro in Villach für die Produktion der 300-Millimeter-wafer baut. Die Superchips sind die digitale Waffe gegen den Klimawandel. „Elektrofahrzeuge, vernetzte, batteriebetriebene Geräte, Rechenzentren oder Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen benötigen effiziente Leistungshalbleiter“, erklärt Konzernchef Reinhard Ploss. Aus globaler Nachfrage erwartet man ab Fertigstellung 2021 bis zu 1,8 Milliarden Euro Umsatz aus der neuen Fabrik.
Das Werk, für dessen Spatenstich heute EUKommissarin Mariya Gabriel, Bundeskanzler Sebastian Kurz und die Minister Margarete Schramböck und Norbert Hofer zum Spatenstich kommen, ist für Infineon-austriaChefin Sabine Herlitschka Signal für Europa: „Wir sind mit unserem Know- how als HochtechnologieStandort global wettbewerbsfähig.“
Für 400 neue Jobs in der von künstlicher Intelligenz gestützten Roboterproduktion sind Software-spezialisten, Data Scientists und System-controller gefragt, dazu 350 zusätzliche Forscher. Infineon bekam 17.000 Bewerbungen.
Für Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser „ein Turbo-boost, mit Hunderten neuen Jobs bei Zulieferern, vom Bäcker über Pädagogen bis zum Straßenbau“. Eine „Taskforce Infineon“von Stadt, Land und Bund wickelt von Verfahren bis Wohnbau, von Kindergarten bis Fh-bildungsprojekte zehn große Themenfelder ab. Eine Zufahrt um 4,5 Mill. Euro eröffnet ein Gewerbegebiet „mit Abbiegespuren für neue Betriebsansiedlungen“, so Villachs Bürgermeister Günther Albel voll Zuversicht.