Kleine Zeitung Steiermark

Warum es bei den Metallern brodelt

- Von Markus Zottler

Nach dem Abbruch der Lohnverhan­dlungen sollen ab Montagwarn­streiks folgen. Die Fronten scheinen verhärtet wie lange nicht.

Die einen sehen sich „nicht ernst genommen“und sogar „verarscht“, die anderen bemängeln den „aggressive­n Ton“. Es geht über die üblichen Streitritu­ale hinaus, was sich Vertreter von Arbeitnehm­ern und Arbeitgebe­rn in dieser Metaller-lohnrunde an die Köpfe werden. Nach dem nächtliche­n Abbruch der fünften Verhandlun­gsrunde für die Metalltech­nische Industrie und ihre 130.000 Beschäftig­ten scheinen die Fronten so verhärtet wie lange nicht, die Erzählunge­n der Involviert­en weichen weit voneinande­r ab.

„Wir haben 2,7 Prozent Lohnzuwach­s geboten“, lässt etwa Christian Knill, Sprecher der Arbeitgebe­rverhandle­r, wissen. Samt erzieltem Übereinkom­men im Rahmenrech­t, wo es etwa um Zuschläge für Überstunde­n geht – „nur ein Punkt war hier nach dem Nachmittag offen, den wollten wir am Abend diskutiere­n“(Knill) –, wäre das „faire Angebot“bei mehr als drei Prozent gelegen.

Bei den Gewerkscha­ften, in die Verhandlun­gen gingen sie

Streiks in Österreich seit 1945

Streikstun­den pro Jahr

1950

4,0 Mio. Streiks gegen hohe Preise 1950 1960 1970 1980 mit einem geforderte­n Lohnplus von fünf Prozent, vernimmt man eine gänzlich anderewahr­heit. Im Rahmenrech­t etwa wären Zugeständn­isse zu späterer Stunde von den Arbeitgebe­rver- 1990 2000 2010

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„Das ist ein noch nie da gewesener unseriöser Verhandlun­gsstil“: Gewerkscha­fter Rainer Wimmer APA
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„Angebot in Summe über drei Prozent“: Christian Knill APA

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