Warum es bei den Metallern brodelt
Nach dem Abbruch der Lohnverhandlungen sollen ab Montagwarnstreiks folgen. Die Fronten scheinen verhärtet wie lange nicht.
Die einen sehen sich „nicht ernst genommen“und sogar „verarscht“, die anderen bemängeln den „aggressiven Ton“. Es geht über die üblichen Streitrituale hinaus, was sich Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in dieser Metaller-lohnrunde an die Köpfe werden. Nach dem nächtlichen Abbruch der fünften Verhandlungsrunde für die Metalltechnische Industrie und ihre 130.000 Beschäftigten scheinen die Fronten so verhärtet wie lange nicht, die Erzählungen der Involvierten weichen weit voneinander ab.
„Wir haben 2,7 Prozent Lohnzuwachs geboten“, lässt etwa Christian Knill, Sprecher der Arbeitgeberverhandler, wissen. Samt erzieltem Übereinkommen im Rahmenrecht, wo es etwa um Zuschläge für Überstunden geht – „nur ein Punkt war hier nach dem Nachmittag offen, den wollten wir am Abend diskutieren“(Knill) –, wäre das „faire Angebot“bei mehr als drei Prozent gelegen.
Bei den Gewerkschaften, in die Verhandlungen gingen sie
Streiks in Österreich seit 1945
Streikstunden pro Jahr
1950
4,0 Mio. Streiks gegen hohe Preise 1950 1960 1970 1980 mit einem geforderten Lohnplus von fünf Prozent, vernimmt man eine gänzlich anderewahrheit. Im Rahmenrecht etwa wären Zugeständnisse zu späterer Stunde von den Arbeitgeberver- 1990 2000 2010