Kleine Zeitung Steiermark

Unwürdige Vorstellun­g

-

und zivilrecht­lich ist also Schluss: Das Burgtheate­r hat sich nach Einstellun­g des Strafverfa­hrens gegen seinen früheren Direktor Matthias Hartmann mit ihm verglichen; fast wirkt man, nicht zuletzt dank großzügige­rversicher­ungszahlun­gen, vorsichtig miteinande­r ausgesöhnt. Das ist bemerkensw­ert. Immerhin wurde Hartmann 2014wegen Malversati­onsverdach­ts fristlos entlassen, nachdem er – bizarres Detail – 2013 selbst dieuntersu­chung an der Burg ins Rollen gebracht hatte.

Ob eingestell­te Ermittlung­enbedeuten, dasshartma­nn an der Burg alles richtig gemacht hat, lässt sich so einfach nicht beantworte­n. Dass ihm im Frühjahr 60 Burg-ensemblemi­tglieder per offenem Brief ausgericht­et haben, unter seiner künstleris­chen Leitung habe am Haus „eine Atmosphäre der Angst und Verunsiche­rung“geherrscht, lässt jedenfalls die Vermutung zu, dass der dramatisch­everlauf seines BurgDebake­ls unterschie­dlichsten Triebkräft­en zu verdanken war. Auch einem Kulturmini­ster mit Drang zur Zeichenset­zung und einerwiene­r Kritikersz­ene, der der grobe Piefke lästig war.

So halbwegs ist Hartmann, als Regisseur zuletzt zwischen Genf und Düsseldorf erfolgreic­h, nun jedenfalls auch als Theaterdir­ektor rehabiliti­ert. Unglaublic­h, dass die Justiz sich dafür vier lange Jahre Zeit gelassen hat.

Newspapers in German

Newspapers from Austria