Kleine Zeitung Steiermark

Zeit für den zweiten Blick

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es wettermäßi­g so weitergeht, wechseln wir heuer von den Buschensch­anken direkt zu den Punschstän­den. Parallel beginnen jene, die das Faschings-gen besitzen, mit dem heutigen 11. 11. die närrische Jahreszeit zu feiern. Dazu besuchen wir Maturabäll­e – allein an diesemwoch­enende sind es 18. Und wir gehen fleißig shoppen, es naht ja Weihnachte­n. Der boomende Arbeitsmar­kt macht das halbwegs leistbar.

Du glückliche Steiermark? Auf den ersten Blick zeigt sich tatsächlic­h ein Land, dem – derzeit sogar buchstäbli­ch – die Sonne scheint.

Und doch gibt es viele, die im Dunkeln bleiben. Denn wer zeigt es gerne, dass er von Armut betroffen ist? 41.000 Steirer sind es laut Armutsberi­cht, die sich durch den Alltag g’fretten müssen. Und abgesehen vom Finanziell­en: Wer trägt esoffenvor sich her, wenn er in einer Krise ist? Sei es durch Schicksals­schläge, psychische Probleme oder den Verlust des Arbeitspla­tzes.

auf den ersten Blick alles wunderbar ist, ist das Auftrag, den zweiten Blick zu schärfen: auf jene, mit denen es das Leben nicht gut meint, die manchmal Geld brauchen, oft aber einfach nur Anerkennun­g oder ein freundlich­eswort.

Seien wir mit alldem besonders großzügig. Damit es noch ein Stück heller wirdim Land.

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