Es war kein Denkzettel für Trump
Trump hat seine Position innerhalb der Republikaner gefestigt, urteilen unsere Leser nach der Us-wahl.
Titelseite: „Der geschwächte Präsident“, 8. 11.
Der Ausgang der Kongresswahlen verdeutlichte einmal mehr, wie tief gespalten die USA sind. Mit der Rückeroberung des Repräsentantenhauses konnten die Demokraten zwar einen Teilerfolg erzielen, aber der Senat bleibt weiterhin fest in republikanischer Hand.
Auch wenn für Trump künftig das Regieren schwieriger wird und die Demokraten Prestigeprojekte des Präsidenten – wie etwa den Mauerbau zumexiko – blockieren können, hat er seine Position innerhalb derrepublikanischen Partei gefestigt. Jene Kandidaten, die Trump selbst unterstützte, schnitten nämlich besonders gut ab.
Insgesamt betrachtet muss man daher konstatieren, dass es keine Denkzettelwahl für die Politik des Us-präsidenten war, sondern vielmehr ein Votum für die Wiederherstellung des politischen Gleichgewichts.
Ingo Fischer, Lavamünd
Verlierer
Was haben die Usabloß für ein politisches System? Die Demokraten haben bundesweit deut- lich gewonnen und stehen trotzdem alsverlierer da. Denn der Präsident kann durch sogenannte „Executive Orders“Gesetze umgehen und weiterhin beinahe uneingeschränkt regieren. Aber wer begreift schon dieses Land.
Robert Kogler, Bad Mitterndorf
Kluges Wahlverhalten
Diewahl ist geschlagen, die europäischenmedien können sich jetzt vielleicht wieder mehr europäischen Problemen widmen. Wer die Wahlen gewonnen hat, ist Interpretationssache. Gewonnen haben jedenfalls die seriöse Meinungsumfrage und das Us-wahlvolk, das bei den verschiedenen Wahlen sehr unterschiedlich abgestimmt hat.
Interessant wird sein, ob die Medien ihren Kampf um die Absetzung eines demokratisch gewählten Präsidenten mäßigen oder gar davon ablassen. Das Wahlverhalten der USBürger zeigt auch, dass Gut und Böse sie weniger geleitet haben als rationale, differenzierte Überlegungen nach richtig und falsch. Das ist wohl das Erfreulichste an dieserwahl.
Jürgen Jauch, Linz
Es gibt Prototypen, die vormachen, dass es „in“ist, andere zu beleidigen und zu demütigen. Es mag sein, dass all das mit einem Verlust unseres Einfühlungsvermögens einhergeht. Umsoweniger verstehe ich, warum unsere Politiker sich dann so wenig aufhalten damit, wo und wann Empathie und Feinfühligkeit gelernt wird: in der frühen Kindheit. Dann gehören aber schleunigst bessere Rahmenbedingungen her für all jene, die in diesem elementaren