Viel Hektik, aber keine Befreiung
Ein überfordertes Schiedsrichter-trio sorgte bei Sturms Nullnummer gegen St. Pölten für Hektik. Maresic und Neukirchner sahen Rot.
Der SK Sturm kann derzeit tun, was er will, aber die Mannschaft ist derzeit nicht in der Lage, zu gewinnen. Seit nunmehr fünf Spielen warten vor heimischem Publikum die Schwarz-weißen auf ihren 400. Sieg in der Bundesliga-geschichte. Und ja, die Umstände im Spiel gegen St. Pölten waren besonders, weil unkalkulierbar. Niemand rechnete an diesem Abend mit der unterirdischen Leistung des Unparteiischen und dessen Assistenten.
Aber nein, man darf die schwache Darbietung des Referees trotzdem nicht als Ausrede nehmen. Die Rote Karte für Dario Maresic war zu geben. Sehr wohl hätte aber auch das Foul an Otar Kiteishvili (20.) im Strafraum einen Elfmeter nach sich ziehen müssen. „Ja, das ist Elfmeter“, sagte Schiedsrichter Andreas Heiß nach dem Spiel. Was die späte Einsicht dem SK Sturm bringt? Nichts. Dass Heiß dazu zweimal einen Vor- teil für die Schwarz-weißen abgepfiffen hat, verstand auch niemand. Auch Güntherneukirchner nicht. Sturms Interimstrainer wurde nach heftiger Reklamation samt „Beifall“für Heiß von diesem auf die Tribüne geschickt (52.) und verkürzte sein Kurzengagement damit selbst. „Der Schiedsrichter hat zu uns gesagt: ,Glaubt’s allen Ernstes, derzulj hätte in dieser Situation ein Tor gemacht?‘ Das hat mich aufgeregt.“Dabei sei er sonst „tiefenentspannt“gewesen – im Gegensatz zu Sport-geschäftsführer Günter Kreissl, der schon in Hälfte eins von dertribüne an die Seitenlinie stürmte und da wie im Kabinengang lautstark schimpfte.
Die Mannschaft der Grazer versuchte trotzdem alles, dominierte die Partie, erspielte sich trotz numerischen Nachteils Chancen, kratzte am so ersehnten Sieg. Lukas Grozurek hätte die 9218 Besucher in Entzücken versetzen können, scheiterte aber wie schon zuvor Peter Zulj zweimal am starken St.-pölten-
WACKER – ALTACH 1:0
Schlussmann Christoph Riegler. Und so blieb es beim 0:0, das Sturm auf Platz acht verharren lässt, statt das Team Boden auf die vorderen Teams gutmachen zu lassen. Trotz der nächsten ansprechenden Leistung.
Heute wird Neukirchner noch das Training leiten, ehe am Montag der neue Trainer dann offiziell präsentiert wird. Roman Mählich – obwohl das vom Verein weiter nicht bestätigt ist. Was erwartet den ersten österreichischen Trainer bei Sturm nach 26 Jahren? Eine immense Drucksituation, aber auch eine intakte Mannschaft, die Leidenschaft zeigt. So wie gegen St. Pölten vom An- bis zum Schlusspfiff.
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