Mit Disziplin zumweltmeister
Ein Jahr ohne Brot: Mit Ernährungsplan und Training holte sich der Bärnbacher Martin Benedikt den Titel im Bodybuilding.
dauert sicher noch einige Tage, bis ich das realisiert habe“, schmunzelt der Bärnbacher Martin Benedikt, der kürzlich in Huntington Beach in Kalifornien zum Weltmeister im Bodybuilding gekürt wurde und die Profilizenz bekam. „Dafür geht man trainieren. Dass ich mein großes Ziel ausgerechnet in Amerika, dem Kontinent des Bodybuildings, erreicht habe, ist besonders schön“, schwärmt er.
Der Weststeirer, der bei der Abwaage fast punktgenau auf sein „Kampfgewicht“von 90 Kilogramm kam, begann als schmächtiger 16-Jähriger mit demtraining im Köflacher Fitness-studio X-large beim ehe-
maligen Europameisterwalter Stückler. „Ich war groß, aber extrem dünn. Das hat mir nicht gefallen“, erinnert er sich. Beim ersten Wettkampf 2005 schnitt er noch schlecht ab und überlegte, ob er weitermachen sollte.
2016 bei der WM in Dublin schaute bereits der dritte Platz heraus. „Vor eineinhalb Jahren habe ich mit der Vorbereitung auf diese Weltmeisterschaft begonnen“, erzählt der Muskelprotz, der sich in der Aufbauphase mit dem Verdrücken von 6000 Kilokalorien täglich ein Gewicht von 114 Kilogramm „anfutterte“.
Äußerste Disziplin braucht es in den letzten 14Wochen vor demwettkampf. „Da kann von meinen Freunden anrufen, wer will. Da kann man sich nur auf das Ziel fokussieren. Man reduziert auf bis zu 3000 Kilokalorien und geht bis zu zwei Mal am Tag trainieren.“
Für einen Pendler (Bärnbach–graz und retour) zeitlich nicht einfach, weil der 32-Jährige noch Single ist und sich sechs bis sieben Mahlzeiten nach einem strengen Ernährungsplan selbst vorkochen muss, ehe er ins Studio geht, umsein Krafttraining zu absolvieren. „Da bleiben meist nur fünf oder sechs Stunden Schlaf.“
wird alles nachgeholt. „Nach dem Bewerb waren wir Steak essen und am nächsten Tag gab es ein normales Frühstück. Ich habe beispielsweise ein Jahr lang kein Stück Brot oder Weckerl gegessen“, erzählt der Bärnbacher. Dennoch wird er seine Essgewohnheiten vom Bodybuilding zu 80 Prozent beibehalten.
Unmittelbar nach seinem Amateur-wm-titel trat Benedikt mit seiner frischen Lizenz bei den Profis an: „Bei diesem Bewerb bin ich Vierter geworden.“Eine Platzierung, die Bodybuilding-insider noch höher einschätzen als denweltmeistertitel, den er mit Höchstpunktezahl eroberte.