Samba tanzte am Ende doch nur Hamilton
Formel-1-weltmeister Lewis Hamilton „erbte“in Sao Paulo den Sieg von Verstappen. So holte Mercedes auch den Konstrukteurs-titel.
Mercedes hat den zweiten Titel des Jahres unter Dach und Fach gebracht und nach der Fahrer-wm mit Lewis Hamilton jetzt auch die Konstrukteurs-wm gewonnen. Dass es beim Grand Prix von Brasilien aber auch zum erneuten Sieg für Hamilton vor Max Verstappen und Kimi Räikkönen reichte, hatte man ausgerechnet einemmercedes-junior zu verdanken: Denn der Weltmeister gewann nur, weil Esteban Ocon den bereits führenden Max Verstappen von der Strecke schob – bei einem Überrundungs-manöver, bei dem der Force-india-pilot völlig unnötig aggressiv dagegenhielt, wofür er dann auch eine 10-Sekunden-stop-and-goStrafe bekam. Der Red Bull war daraufhin so stark beschädigt, dass der Holländer zwar noch einmal heran-, aber nicht mehr vorbeikommen konnte.
Während man bei Silber jubelte und Hamilton, der zeit- weise mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, noch einmal die grandiose Arbeit des Teams über die ganze Saison lobte, war Verstappen stinksauer: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, da macht man alles richtig, wir hatten ein sehr gutes Auto, eine sehr gute Strategie, und dann schiebt dich einer raus, der mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun hat. Natürlich ist auch ein zweiter Platz nicht schlecht, aber wir hätten heute gewinnen müssen.“
Schon vorher hatte er über Funk zu seinem Team gesagt: „Hoffentlich begegne ich Ocon nachher nicht im Fahrerlager, sonst könnte was passieren ...“Und als sich die beiden vor der Siegerehrung beim Wiegen kurz begegneten, kam es tatsächlich zumindest zu leichten Handgreiflichkeiten. Aber auch Red-bull-motorsportkoordinatordr. Helmut Markowar mehr als verärgert: „Dass dieser fantastische Drive von Max mit solch einer Idiotie bestraft wird, ist unglaublich.“ Die Red Bull waren dennoch die große Überraschung: Trotz der zwei starken Rennen in Austin undmexiko hätte kaum jemand geglaubt, dass sie auch in Interlagos, wo die Motorleistung entscheidend ist, um den Sieg mitfahren könnten. Doch vor allem der schonendeumgang mit den Reifen wurde zur Trumpfkarte. Vor allem mit dem Supersoft konnten Verstappen und der nach einer Startplatzstrafe wegen Turbolader-wechsels von Platz neun gestartete Daniel Ricciardo viel länger fahren als alle anderen.
Sebastianvettel hatte ein verkorkstes Rennen: Mit den Softreifen hatte er in der Startphase gegen die Konkurrenz auf Supersofts keine Chance, ein kleiner Ausrutscher sorgte dann dafür, dass auch noch Teamkollege Räikkönen an ihm vorbeigehen konnte.