Der Milliardär und die Überraschung
Österreichs bekanntester Immobilieninvestor steigt ins Mediengeschäft ein.
Und
wieder schafft er es, zu überraschen: Nach der Übernahme der Möbelketten Kika und Leiner und der Fusion der bekanntesten deutschen Warenhäuser Karstadt und Kaufhof versucht sich René Benko nun als Medienmacher. Ihm gehören künftig ein knappes Viertel an den Kauftageszeitungen „Krone“und „Kurier“.
Benko, ein Schulabbrecher aus Tirol, gelang es schon früh, Reiche und Prominente von seinen Geschäftsideen zu überzeugen. Kurz nach der Gründung der Signa Holding begegnete er dem „Stroh“-tankstellenerbenkarlkovarik, der sich 2001 inbenkosunternehmung einkaufte. Mit Kovariks Geld, 25 Millionen Euro, wuchs die Signa Holding zu einem der größten österreichischen Immobilienunternehmen, das seine Fühler längst auch ins Ausland ausgestreckt hat. Heute gehören 25.000 Mitarbeiter zum weitverzweigten Firmennetz, immobilienseitig zählt die Signa Schmuckstücke wie das Goldene Quartier inwien, das Berliner Kaufhaus KaDewe oder das Hamburger Alsterhaus zum Portfolio. Zumschilling-millionär hatte es René Benko übrigens mit dem Kauf undweiterverkauf des Promi-gesundheitshotels Lanserhof in der Nähe von Innsbruck geschafft. Heute wird das Vermögen des stets auf Diskretion bedachten 41-Jährigen auf 3,7 Milliarden Euro geschätzt, das Immobilienvermögen der Signaholding beträgt 7,5 Milliarden Euro.
Alles ist aber auch bei René Benko nicht Gold. Als eine seiner größten Niederlagen gilt die Verurteilung 2012 vormwiener Landesgericht wegen versuchter verbotener Intervention (vulgo Schmiergeldzahlung) im Zusammenhang mit einem italienischen Steuerverfahren.