Schenkkreis: „Dann ist es explodiert“
Pyramidenspiel-prozess: Chefermittler sagte aus.
Auf
den Beginn seiner Erhebungen blickte gestern der Chefermittler im weststeirischen Pyramidenspiel, Alfred Valeskini, zurück: Er selbst habe erst von einer Journalistin der Kleinen Zeitung erfahren, dass es einen weitverzweigten Schenkkreis geben solle. „Dann erschien der Aufruf, dass sich Geschädigte melden sollen“, erklärte der ExPolizist nun am Straflandesgericht, „und schon explodierte es, 50Opfer haben sich gleich gemeldet, insgesamt gab es mehr als 1000 Einvernahmen.“Nach und nach wurden es mehr Opfer, dann gab es Hausdurchsuchungen bei den Hauptverdächtigen.
Der Ex-polizist konterte den Vorwürfen, die die Verteidiger einbrachten: „Ich habe nie jemanden unter Druck gesetzt, keiner ist von mir beeinflusst worden.“Auch habe er niemals jemandem verwehrt, einen Rechtsanwalt mitzunehmen. „Sie haben meiner Mandantin gesagt, es ist mir blunzn, ob ein Anwalt dabei ist oder nicht. Sie können einen mitbringen, wenn der anfängt, herumzureden, breche ich sofort ab und rufe den Staatsanwalt an“, hielt ihm einverteidiger vor. „Das habe ich nie gesagt“, erklärte Valeskini. Daraufhin legte der Anwalt die Abschrift eines Telefonates vor, in dem der Zeuge aber genau diese Worte gesagt haben soll.
Laut wurde es, als der Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Zeugenbeeinflussung aufkam. „Sicher nicht“, bekräftigte der Ex-polizist.
Christian Penz