Die Politik blickt in die Glaskugel
Leitbild „Steiermark 2030+“soll Landesentwicklung festlegen. Erklärtes Ziel: „Glücklich leben“.
Wiewerden die Steirer in den nächsten Jahrzehnten leben? Antworten darauf soll ein Landesleitbild geben, das in den nächsten Monaten erarbeitet wird. Zum Auftakt referierte am Montagabend der Zukunftsforscher Matthias Horx in Graz, der freilich ambivalente Botschaften im Gepäck hatte: „Zu jedem Trend gibt es einen Gegentrend, die Zukunft entwickelt sich niemals linear.“So gebe es etwa neben dem starken Zuzug in die Städte („Urbanisierung“) auch das Gegenteil, nämlich den Wunsch nach dezentralen Kooperations- und Lebensweisen. In den Städten wiederum laufe eine „Verdörflichung“(Grätzelbildung).
Unter Federführung von Vizelandeshauptmann Michael Schickhofer, der aufgrund eines neuen Gesetzes für die „Landesentwicklung“zuständig ist, sollen in sieben Teilbereichen Pläne für eine gute Zukunftsbewältigung formuliert werden. Im Fokus stehen etwa die The-
menfelder Arbeit (Digitalisierung), Bildung, Wohnen, Klimaschutz oder Zusammenhalt (mit Sozial- und Kulturpolitik).
In all diesen Feldern werden zuerst vomland bestellte Fachexperten eine Ist-erhebung vorlegen. Dann soll es ab Jänner 2019 im ganzen Land Regional- veranstaltungen geben. Parallel werden per Meinungsumfrage die Wünsche der Bürger abgefragt. Schlusspunkt ist dann ein Beschluss der Landesregierung im Sommer 2019, mit dem das Leitbild fixiert und zur schrittweisen Umsetzung freigegeben wird. Erklärtes Ziel: Die Steirer sollen auch in Zukunft „glücklich leben“können.
Schickhofer betont, dass es um verbindliche Festlegungen geht: So werden sich etwa die für das Landesbudget wichtigen „Wirkungsziele“künftig nach diesem Leitbild richten. In die Umsetzung sind auch die Klubobleute der Regierungsfraktionen, Hannes Schwarz (SPÖ) und Karl Lackner (ÖVP), eingebunden. Ernst Sittinger