Kleine Zeitung Steiermark

Thema des Tages

- Von Thomas Golser

Haben Sie sie schon einmal selbst gesehen, dort in 400 Kilometer Höhe im eisigen Vakuum des Alls? Sie können Ihren Blick in sternenkla­rer Nacht nach oben richten und mithilfe einer App auf Ihrem Smartphone genau jenen Moment abpassen, in dem die internatio­nale Raumstatio­n ISS mit auch Tempo 140 sprenpreng­enden 28.800 Stundenkil­omeometern an Ihrem Auge vorbeirast. eirast. Ein Aha-effekt, vorausgese­tzt, esetzt, dass einem Lichtsmog nicht ht die Aussicht raubt. Nur 90 Minuten inuten braucht sie in ihrem Orbit bit für eine Umrundung unserer r blauen kosmischen Murmel.

Das Bordperson­al erlebt somit jeden Tag 16 Sonnenauf- und Sonnennunt­ergänge – zweifellos los eine recht eindrucksv­olle volle Entschädig­ung für den Mangel an frischer Morgenluft. uft.

Heute feiern die ISS und das derzeit dort stationier­te te Team um die Astronaute­n Serena rena Auñón-chancellor (USA), , Alexander Gerst (Deutschlan­d) and) und den Kosmonaute­n Sergei rgei Prokopjew (Russland) den n 20. Geburtstag der Raumstatio­n. ation. Am 20. November 1998 war es, als eine „Proton“-schwerlast­rakete lastrakete mit dem russischen Fracht- racht- und Antriebsmo­dul „Sarja“a“(„Morgenröte“) das erste Iss-bauteil Ss-bauteil in seine Umlaufbahn n brachte. Der Grundstein für den seit 2. November 2000 dauerhaft bewohnten Außenposte­n der Menschheit war gelegt. 232 Raumfahrer waren bislang Teil der außerirdis­chen Wohngemein­schaft. Zwei davon, Michail Tjurin und Michael López-alegría, blieben gleich durchgehen­d für 215 Tage dort.

Die amerikanis­chen Spaceshutt­les, die einst als Bestelltax­is für die ISS dienten, fliegen längst nicht mehr – und auch die ISS selbst kam in die Jahre. Nachgerüst­et werden musste seit ihrer grundsätzl­ichen Fer- tigstellun­g im Jahr 2011 laufend. Kleine und kleinste Einschläge vernarben Komponente­n des Weltraum-habitats, auch eines der Sonnensege­l wurde bereits durchschla­gen – was im All fatale Folgen haben kann. Mehrmals musste man zudem dem stetig wachsenden Berg von Weltraumsc­hrott, Ansichtska­rten von dem Planeten darunter, ausweichen. Gefährlich wurde es erst im Sommer, als ein klei- nes Leck in der russischen Sojus-kapsel einen Druckabfal­l auslöste. Zuletzt missglückt­e der Start eines Versorgung­sfluges. Informatio­nen zum tatsächlic­hen Zustandwer­den von Nasa und Roskosmos auffällig spärlich ausgegeben. Die Aussicht von Bord der ISS aus mag entrückend schön sein (Astronaute­n posten immer wieder Fotos), der Alltag an Bord ist hart und entbehrung­sreich: Viel Zeit wird aufgewende­t, um Geräte zuwarten und Systeme aufrechtzu­erhalten. Der Proviant besteht meist aus abgepackte­r Astronaute­nnahrung. Und Privatsphä­re? Die sollte man an Bord gar nicht erst suchen.

Direktor des Instituts für Weltraumfo­rschung, betont im Interviewd­ie politische Bedeutung der ISS: „Die Raumstatio­n hat hohe

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