Inklusion: Leben, wie sie selbst es wollen
Mit der Behindertenhilfe neu sollen Menschen künftig flexibel unterstützt werden.
Wir
reden mit den Menschen, nicht über sie“, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). Dieser Ansatz soll auch ihre Arbeit am Behindertengesetz neu prägen, das ein „Inklusionsgesetz“werden soll: ein Regelwerk, das Menschen mit Behinderung im Bemühen unterstützt, so leben zu können wie alle anderen.
Das heißt: Abschied vom fixen Regelwerk, Hinwendung zu den Betroffenen, ein CaseManagement, das diese Menschen berät und dabei unterstützt, die richtigenunterstützungsleistungen zu finden und finanziert zu bekommen.
In den Regionenwerden Behindertenberatungsstellen installiert. Die Beratung sollen auch selbst Betroffene („PeerBerater“) übernehmen. Ein Jahr nimmt man sich Zeit, um an und mit 100 Menschen mit Behinderung neue Instrumen- te auszuprobieren und die Rahmenbedingungen für die Begleitung zu definieren. Parallel dazu werdenwohnprojekte wie in Neudau, in denen Menschen mit und Menschen ohne Behinderung leben, ausprobiert. „Miteinander leben statt nebeneinander leben.“
Praktikumsformate, die (unterstützt von der Wirtschaftskammer) den Einstieg in Unternehmen begleiten, sind ein anderer Aspekt. Diewahlfreiheit zwischen Geldleistung und Sachleistung, die Möglichkeit, selbst aussuchen zu können, vonwem man Hilfe in Anspruch nimmt, ist ein dritter Bereich.
Behindertenanwalt, Träger, der Verein „Selbstbestimmt leben“, das Inklusions-monitoring sind an Bord der „Partnerschaft Inklusion“. Die Behindertenhilfe neu ist ihr gemeinsames Baby. Claudia Gigler