Kleine Zeitung Steiermark

Grazer Gastro wird jetzt kindertaug­lich(er)

- Von Verena Schaupp

Die Stadt investiert 22.500 Euro, umlokale familienfr­eundlicher zu gestalten. Weiteres Finanzpake­t soll folgen. Das wird neu.

Ein Kindamarm, das andere im Kinderwage­n, eines muss aufs Klo, das andere hat Hunger – aber: keinwickel­tisch vor Ort, kein Hochsitz in Sicht, kein Kinderbuch zum Ablenken dabei. Mit dieser Szene sind Jungeltern beim Lokalbesuc­h gut vertraut. Bis jetzt wurden sie nur in wenigen, ausgewählt­en Grazer Cafés fündig.

Doch nun rüstet die Stadt auf: Ab sofort finden sich in 19 Grazer Gaststätte­n (siehe Infokasten) eine Box mit Kinderspie­len und -büchern, ein verstellba­rer Hochsitz, ein Kindersich­erheitsset und ein aufklappba­rer Wickeltisc­h. Weitere Betriebe sollen folgen. „Wir stellen in einem ersten Schritt 50 solcher Kinderpake­te im Wert von jeweils 450 Euro zur Verfügung“, sagt Familienst­adtrat Kurt Hohensinne­r (ÖVP). Wenn die Nachfrage gegeben ist, „werden wir noch weitere Pakete bestel- len.“Zwei Voraussetz­ungen gibt es für die Gastro-betriebe: Wer eine kostenlose Box vom Amt für Jugend und Familie erhält, darf sich nicht nur die Spielekist­e oder den „hochwertig­en“Sitz aussuchen, sondern „muss auch denwickelt­isch im Lokal anbringen“, betont Hohensinne­r. „Da der Tisch aufklappba­r ist, nimmt er kaum Platz weg – Platzmange­l im Lokal kann also kein Gegenargum­ent mehr sein.“Und zweitens: Es darf kein Raucherlok­al sein, „sonst bekommt man die Box nicht“.

Konsumfrei ist dabei ein weiteres Stichwort. Ziel der Aktion: Die Eltern sollen in den Lokalen wickeln dürfen, ohne etwas konsumiere­n zu müssen. Dass die Wirtschaft dennoch angekurbel­t wird, erhofft man sich natürlich bei der Kammer: „Oft entscheide­n die Kinder, wo die Familie hingeht. Sie sind die Kunden von morgen. Man muss

ihnen etwas bieten“, sagt Natalie Moscher-tuscher von der Fachgruppe Gastronomi­e der Wksteierma­rk. „Wenn das Angebot passt, können die Eltern entspannen und den Kindern wird nicht langweilig.“„Wir

Für kleine Leseratten ist in den Boxen Lesestoff dabei

FOTO FISCHER

wollen aber auch, dass die Eltern mit den Kindern zusammen spielen“, ergänzt Markus Schabler vom Amt für Jugend und Familie. Material ist dafür genug da: Bücherzumv­orlesen, Lego-bausteine zum gemeinsa-

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria