Advent und KV bringen heiße Tage im Handel
Mit dem Advent beginnt die Intensivphase für den Einzelhandel. Intensiv dürften auch Verhandlungen zum Handels-kv werden.
Nachdem
es beim MetallerKV zu einer Einigung gekommen ist, geht es heute um die Gehälter von über 400.000 Menschen. Zum dritten Mal treffen sich die Verhandler zum Handels-kv. Zentrale Themen der Gewerkschaft sind auch hier: „Die Probleme, die rund um die kurzsichtige Einführung des 12-StundenTages entstanden sind, zu beseitigen.“Gefordert werden die frühere Erreichung der sechsten Urlaubswoche, bessere Bezahlung am 24. und 31. Dezember, volle Anrechnung aller Karenzzeiten und altersgerechte Arbeitszeitmodelle. Auffällig: Die Arbeitnehmervertreter haben für ihre Lohnforderung keine konkrete Zahl, eine „ordentliche reale Lohnerhöhung“sei das Ziel. Ein Umstand, der die Arbeitgeber irritiert. Sie wollen unter anderem längere Durchrechnungszeiträume beim Abbau vonmehrstunden.
Die Verhandlungen fallen in eine für den Handel sensible Zeit: Eigentlich müsste man sich voll auf das Weihnachtsgeschäft konzentrieren. Darüber spricht der steirische Wko-spartenobmann Gerhard Wohlmuth auch viel lieber als über den Handels-kv. Nur so viel: Im Metaller-abschluss sieht er keine Vorbildwirkung für den Handel.
Zurück zum Weihnachtsgeschäft: 370 Euro werden die Steirer heuer im Schnitt für Geschenke ausgeben. Das errechnete die KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer. „Die Zahl der Geschenke steigt“, sagt Wohlmuth. „Allerdings bleibt der Wert der Geschenke gleich.“
40 Prozent der Steirer gehören zu den sogenannten „LateChristmas-shoppern“, sie kaufen ihre Präsente in den letzten beiden Wochen vor Weihnachten. Für den Handel ist das durchaus positiv. „LateShopper geben auch gerne etwas mehr aus.“
Eingekauft werden die Geschenke großteils noch immer im Geschäft. Nur jeder siebente Weihnachtseinkauf wird online getätigt. Hier fordert Wohlmuth jedoch einen fairen Wettbewerb, gemeint ist damit die (Nicht-)besteuerung großer Online-händler wie Amazon. Roman Vilgut
Der steirische Handelsobmann Gerhard Wohlmuth, Ernst Gittenberger (KMU Forschung Austria) und Spartengeschäftsführer Helmut Zaponig
WK/FISCHER