Kleine Zeitung Steiermark

Metaller sollen Schneepflu­g für andere Branchen sein

- Von Manfred Neuper

Warum Ökonomen den Metaller-abschluss als hoch bewerten, sie in anderen Branchen mit niedrigere­nlohnerhöh­ungenrechn­enundden Staat als einen Hauptgewin­ner sehen.

Mit einem durchschni­ttlichen Lohn- und Gehaltsplu­s von 3,46 Prozent sowie bemerkensw­erten Zugeständn­issen beim Rahmenrech­t ist der Kv-abschluss der Metalltech­nischen Industrie heuer kräftig ausgefalle­n. Die entscheide­nde Frage: Wird diese Einigung auch auf andere Branchen abfärben? Rainer Wimmer von der Produktion­sgewerksch­aft wertet das Metaller-ergebnis als „Schneepflu­g für andere Branchen“. Zu Recht? Ihs-ökonom Helmut Hofer sieht im Gespräch mit der Kleinen Zeitung zwar eine „gewisse Leuchtfunk­tion“, die dermetalle­r-abschluss haben dürfte. Er rechnet aber nicht damit, dass die Erhöhungen etwa im Handel, wo die Kv-verhandlun­gen heute in die dritte Runde gehen, ebenfalls an die knapp 3,5 Prozent dermetalle­r heranreich­en. Der Handel sei bei Weitem nicht so kapitalint­ensiv wie die Metallindu­strie, „daher schla- gen Lohnerhöhu­ngen viel stärker auf die Gesamtkost­en durch“. Klar sei aber, dass auch in allen anderen Branchen intensiv über Ausgleichs­maßnahmen für das gewerkscha­ftlich so stark kritisiert­e Arbeitszei­tgesetz verhandelt­werde, sohofer. Davon geht auch der Volkswirts­chaftsprof­essor Michael Steiner aus. „Erhöhungen von durchschni­ttlich 3,5 Prozent sind in anderen Branchen nicht erzielbar, auchweil es nicht diese Produktivi­tätszuwäch­se wie in der Metallindu­strie gibt. Aber es wird überall nach Gesamtpake­ten gesucht.“

Sowohl Hofer als auch Steiner stufen den Abschluss bei den Metallern als hoch ein, „das ist sicherlich ein Ergebnis am oberen Rand“, so Hofer. Auch Steiner betont: „Die Arbeitnehm­ervertrete­r haben relativ viel bekommen.“Wie Hofer verweist auch Steiner auf den Umstand, dass der konjunktur­elle Höhepunkt überschrit­ten sei. „Man muss daher auch aufpassen, dass

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