Warnstreiks
Keine Kv-einigung in der achten Runde: Die Gewerkschaft ruft 40.000 Eisenbahner zu Warnstreiks auf, bis zu 800.000 Bahnfahrer könnten davon betroffen sein.
Nach den Metallern jetzt auch die Eisenbahner: Die Gewerkschaft Vida beschloss „nach intensiven Beratungen einstimmig über alle Fraktionen hinweg“österreichweitewarnstreiks im gesamten Eisenbahnsektor, wie der ÖGB gestern am späten Nachmittag via Aussendung mitteilte. Der Beginn des Ausstandes sei für Montag angesetzt, Details wie Länge und Zeiten wollen die Gewerkschafter heute Mittag bekannt geben. In dernacht davor war die achte Runde der Kv-verhandlungen ergebnislos abgebrochenworden. Im Schatten des aufsehenerregenden Konfliktes bei den Metallern sind auch die Gespräche bei den Eisenbahnern festgefahren.
„Jetzt wird es schnell sehr laut werden“, übte sich Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft Vida, in kämpferischer Pose. Deutlich auch die Reaktion auf der Arbeitgeber- seite: „Der Warnstreik scheint mir eine Inszenierung zu sein“, sagte Thomas Scheiber, Chef des Fachverbandes Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer. „Ich bin für jeden Kampf am Verhandlungstisch bereit, aber ich habe kein Verständnis dafür, Fahrgäste in Geiselhaft zu nehmen.“Es geht um einen KVAbschluss für rund 40.000 Beschäftigte in mehr als 60 Unternehmen, wovon die ÖBB das mit Abstand größte sind. Auch dort wird an der Entscheidung dergewerkschaft scharfekritik geübt. „Wir werden Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen auf unsere Fahrgäste zu mindern“, sagt Sprecher Bernhard Rieder, das heißt, in Bereichen werde man Verbindungen aufrechterhalten können. Doch werden wohl viele der im Schnitt täglich rund 800.000 Bahnkunden in Österreich den Warnstreik zu spüren bekommen. Über Details können die betroffenenunternehmen auch erst heute sprechen.