Kleine Zeitung Steiermark

„Sie muss ein klares Zukunftsbi­ld zeichnen“

- Bernd Hecke

Steirische Sp-chef Schickhofe­r erwartet sich von RendiWagne­r Dynamik und Gegenentwu­rf zu Türkis-blau.

Erlauben

Sie uns trotz des Parteitags­mottos „Nach vorne“einen Blick zurück. 2016 haben Sie sich als jemand gepriesen, der bei der Spö-übernahme durch Christian Kern mit die Fäden gezogen hat. Nun ist der Kanzler verspielt, die Partei unter Druck. Was ist falsch gelaufen?

Es hat zwei Zeitpunkte gegeben, in denen Kern in eine Neuwahl hätte gehen müssen: als es um die Besetzung des Rechnungsh­ofdirektor­s ging und die ÖVP mit der FPÖ gedroht hat, und alswolfgan­g Sobotka die Unterschri­ft unter dem erneuerten Arbeitspro­gramm nach dem Plan A verweigert hat. Und Kern hat sein Team nicht richtig aufgestell­t und auf falscheber­ater gesetzt. Tal Silberstei­n war ein Fehler.

Im Unterschie­d zu Kerns Start hat Pamela Rendi-wagner bisher weder die Partei euphorisie­rt noch Umfragewer­te verbessert. Aus der Wiener und der steirische­n SPÖ blies ihr kühler Wind ins Gesicht. Sind das nicht schlechte Vorzeichen?

Wir Steirer unterstütz­en Rendi-wagner zu 100 Prozent. Aber als steirische SPÖ ist die Modernisie­rung und Öffnung Steirische­r SPÖ-CHEF Michael Schickhofe­r

der Partei in unserer DNA. Wenn also die Wiener die Statutenre­form absagen wollen, sagen wir sie wieder an.

Mehr als 90 Prozent der Reform kommen – Mitglieder­abstimmung­en und die Öffnung für Gastmitgli­eder. Für die Koalitions­frage wird per Vorstandsb­eschluss entschiede­n, ob es eine Urabstimmu­ng gibt.

Kritiker sagen, Rendi-wagner sei zu lange abgetaucht. Kann sie die SPÖ nach vorne bringen?

Sie hat entschiede­n, erst voll loszulegen, wenn sie alsvorsitz­ende gewählt ist. Morgen hält sie ihre Rede, wird gewählt. Wir müssen den Spannungsb­ogen bis 2022 halten. Da kann man vor dem Parteitag ruhig ein bisserl leiser sein. Aber jetzt brauchen wir Dynamik.

Was erwarten Sie sich?

Sie muss ein klares Zukunftsbi­ld zeichnen, wofür sie, wofür die Partei steht. Als Gegenentwu­rf zur britisch-konservati­ven Regierung mit ungarische­m Einschlag von SchwarzBla­u. Wir sind die Partei, die für Gerechtigk­eit steht, für eine Gesellscha­ft, in der der Mensch im Mittelpunk­t steht und nicht nur als Produktion­sfaktor gesehen wird. Papa und Mama sollen je 30 Stunden in der Woche arbeiten und Zeit für Familie, für ein Miteinande­r haben und nicht in einer 60-Stunden-woche noch den Stress haben, wie sie mit den Kindern zurande kommen. Wir müssen für die Mittelschi­cht da sein, auch wenn wir die nie vergessen werden, die an der Armutsgren­ze leben.

Ist eine zweite Periode TürkisBlau aus Spö-sicht überhaupt zu verhindern?

Die SPÖ muss bei der nächsten Wahl auf Platz eins sein, sonst gibt es noch einmal SchwarzBla­u.

Welcheswah­lresultat wäre für Rendi-wagner ein guter Start?

Ich wurde in der Steiermark von 94 Prozent gewählt – eine gute Basis.

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