Opferhabennochimmer Angst vor „Hellseherin“
Polizei prüft nun weitere Betrugsfälle.
Wie
viele Menschen hat die sektenähnliche Gruppe aus dem Raum Villach betrogen? Die Betroffenen brechen nur langsam ihr Schweigen, sie trauen sich kaum, über die Vorfälle zu reden. Das hat zwei Gründe: Einerseits schämen sich die Leute dafür, auf die seltsamen, angeblich übersinnlichen Betrügereien hereingefallen zu sein. Andererseits haben die Opfer Angst. Immerhin wird der 47-jährigen Hauptverdächtigen Bestimmung zum Mord, Bestimmung zur Brandstiftung und Betrug vorgeworfen. „Die Leute ahnen jetzt, wozu sie fähig gewesen sein könnte“, sagt ein Insider.
Die 47-Jährige soll ihren Opfern Geld herausgelockt haben. Sie gab sich als Hellseherin und Energetikerin aus und führte „Heilbehandlungen“durch: Etwa gegen Kreuzschmerzen und Allergien. Opfer-anwältin Daniela Lackner: „Die angeblichen Behandlungen der Frau fanden guten Zuspruch.“Die Menschen vertrauten ihr. Lackners Mandantin lieh der 47-Jährigen mehr als 100.000 Euro. Mehrere Zehntausend Euro bekam sie bis heute nicht zurück.
Auch Anwalt Bernd Peck vertritt ein Opfer. Seine Mandantin sei von der Hauptverdächtigen angestiftetworden, Geld zu veruntreuen, sagt er. Die Polizei sucht jetzt nach weiteren möglichen Opfern. Es sei nicht auszuschließen, dass es auch in anderen Bundesländern ähnliche Fälle gibt, erklärt ein Ermittler.
Manuela Kalser