Zwei Musikwelten im
OConchita, kürzlich 30 geworden, ist auf Kurztournee durch Österreich – ohne Orchester, wieder mit Band. Am Sonntag singt sie im ausverkauften Orpheum.
bwohl Tom Neuwirth als goldene Lady mit Bart 2014 den Eurovision Song Contest gewann (und damit erst zum zweiten Mal der größte Musikwettbewerb Europas nach Österreich geholt wurde), wird Conchita, die anfangs noch den Nachnamen Wurst trug, jenseits unserer Grenzen kaum als Popstar wahrgenommen, auf dessen neue Platte man sehnsüchtig wartet. Stattdessen hat sie das Image einer geschätzten Celebrity-ikone, die für Toleranz und das Anderssein steht – ob auf den roten Teppichen dieser Welt, als Muse von Gaultier oder in Talkshows. Singen kann Neuwirth freilich. Und wie! Und dabei gerne die dramatische Diva raushängen lassen. Das hat er schon beim „Starmania“, dem Castingstadl des ORF, gezeigt, wo er 2006 zwar mehrmals kurz vor dem Rauswurf stand, letztendlich aber Platz zwei hinter Nadine Beiler belegte. Musikalisch lässt sich Conchita – oder künftig womöglich auch Conchito – nicht wirklich einordnen. Hat sie es seitdemescTriumph auch erst auf zwei Alben gebracht – Nummer zwei erschien im Oktober, wo sie sich mit denwiener Symphonikern vor Heroinen wie Streisand, Bassey und Dion verbeugt. Die einzige Eigenkomposition auf „From Vienna with Love“klingt wie ein bislang verleugnetes Geschwisterchen der großen James-bond-titel – die Conchita ohnehin gerne interpretiert.
Album Nummer drei darf für das kommende Frühjahr erwartet werden – und soll sich stilistisch an neue Ufer wagen. Vielleicht klappt es doch noch mit dem Grammy. Der Us-musikpreis ist eine von Conchitas Visionen. „In meinem System funktioniere ich nur, wenn ich mir wahnsinnig hohe Ziele stecke. Ich lebe nach folgendem Motto: ,Shoot for the moon. Even if you miss, you’ll land among the stars!‘ – Selbst wenn ich denmond verfehle, erreiche ich womöglich einen Stern“, erklärte sie einmal im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Und fügte wie so oft einen klugen Nachsatz hinzu: „Vielleicht schaffe ich auf demweg Dinge, die viel wichtiger und wertvoller sind als der Grammy!“
Das alles klingt jedenfalls nicht nach Abschied.