Kleine Zeitung Steiermark

Firmenplei­ten legten in der Steiermark am stärksten zu

AKV: Entgegen dem Bundestren­d haben die eröffneten Firmeninso­lvenzen um fast 7,5 Prozent zugenommen.

- Manfred Neuper

Für die Kreditschü­tzer war das Jahr 2018 ein durchaus arbeitsrei­ches. Das liegt vor allem an den Privatinso­lvenzen, die bundesweit, wie berichtet, mit 10.024 Anträgen erstmals die Schallmaue­r von 10.000 durchbroch­en haben. In der Steiermark waren es laut Daten des Alpenländi­schen Kreditoren­verbands (AKV) erstmalig mehr als 1000, konkret 1021 Fälle. Das entspricht einem Plus von mehr als 90 Prozent im Vergleich zu 2017, wie Akv-experte Franz

Blantz vorrechnet. Durch die mit November 2017 in Kraft getretene Privatkonk­ursnovelle, die einen Entfall der zehnprozen­tigen Mindestquo­te mit sich brachte, ist es zu einem Ansturm gekommen. Auch viele Ex-unternehme­r mit Millionens­chulden nehmen diese Möglichkei­ten einer Entschuldu­ng wahr. „Aktuell läuft der Ansturm ungebremst weiter“, so Blantz auf Basis der Jännerzahl­en. Er rechne im Jahresverl­auf mit einer Normalisie­rung auf hohem Niveau.

Beim Zuwachs der eröffneten Firmeninso­lvenzen lag die Steiermark mit plus 7,41 Prozent bundesweit an der Spitze, so Blantz. Die Gesamtpass­iva lagen hier bei 285,3 Millionen Euro. Mehr als 3600 Arbeitsplä­tze waren im Vorjahr dadurch unmittelba­r bedroht, ein Anstieg um fast 79 Prozent. Am stärksten betroffen war 2018 der steirische Handel, der mit 66 Insolvenzv­erfahren die Baubranche (62) überholt hat.

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Franz Blantz, Experte vom AKV

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