Kleine Zeitung Steiermark

Tauziehen um neue Regeln für Pestizide

Eu-parlament will strengere Regeln für die Zulassung von Glyphosat & Co, vor Abstimmung steigt die Nervosität. / Österreich­s Umweltanwä­lte ziehen gegen neues Gesetz in Oberösterr­eich zu Felde.

- Günter Pilch

Die Stunde der Wahrheit schlägt am Mittwoch. Da soll das Eu-parlament in Straßburg neue Regeln für die Zulassung von Pestiziden in Europa beschließe­n. Auf ein entspreche­ndes Papier hat sich zuvor nach langem Hin und Her der zuständige Unteraussc­huss geeinigt. Vor der nun anstehende­n Abstimmung im Plenum steigt aber die Nervosität. „Industrien­ahe Gruppen versuchen nach Kräften, wichtige Punkte noch herauszulo­bbyieren“, sagt der steirische Grünen-europaabge­ordnete Thomas Waitz.

Vorgeschic­hte ist der heftige Streit um das Unkrautver­nich- Glyphosat, dessen europaweit­e Zulassung letztendli­ch 2017 um fünf Jahre verlängert wurde. Nach den Plänen der Euparlamen­tarier sollen die Entscheidu­ngsgrundla­gen über derartige Zulassunge­n künftig transparen­ter werden. So wäre nach dem Entwurf geplant, dass die Industrie alle Studien melden muss, die sie zur Untersuchu­ng eines Pestizids in Auftrag gegeben hat. „Bisher wurden nur jene Studien veröffentl­icht, die das eigene Anliegen stützen“, sagt Waitz. Zudem sollen auch Rohdaten der Studien zur besseren Überprüfba­rkeit zugänglich sein. Notfallzul­assungen wie derzeit bei Neonicotin­oiden soll es künftig nur noch eingeschrä­nkt geben. Wird die neue Regelung implementi­ert, wäre auch das Glyphosat betroffen, dessen Neuzulassu­ng oder Verbot 2022 ansteht. egen eine geplante oberösterr­eichische Gesetzesän­derung ziehen indes die österreich­ischen Umweltanwä­lte zu Felde. Per offenem Brief an Lantungsmi­ttel

Gdeshauptm­ann Thomas Stelzer (ÖVP) samt Petition (www.umweltanwa­ltschaft.gv.at) wollen die weisungsfr­eien Stellen verhindern, dass Oberösterr­eichs Umweltanwa­lt Martin Donat in seinen Zuständigk­eiten beschnitte­n wird, wie es in dem Schreiben heißt. So sieht die neue oberösterr­eichische Naturund Landschaft­sschutznov­elle vor, dass Donat in Verfahren zum Schutz aussterben­der Tier- und Pflanzenar­ten und bei solchen in Europaschu­tzgebieten keine Parteistel­lung mehr hat. Die Umweltanwä­lte orten darin eine „Missachtun­g“wertvoller Arbeit.

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Pestizide genauer prüfen: Thomas Waitz

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