Zumindest Versorgung ist nun gesichert
Die Kleine Zeitung war dabei, als gestern über einen Notweg erstmals Lebensmittel und Diesel ins eingeschlossene Hohentauern gebracht wurden. Heute werden Touristen evakuiert.
Der Weg nach Hohentauern, er gleicht einem unfreiwilligen Abenteuertrip. Seit Samstag ist niemand mehr in den Ort hineingekommen – aber ein Erkundungsflug am Mittwoch hat gezeigt, dass es eine Möglichkeit gibt: einen improvisierten Notweg von St. Johann, über den an diesem Donnerstag Lebensmittel und Diesel vom Bundesheer (Jägerbataillon 18) gebracht werden. Mit dabei: Landeshauptmannstellvertreter Michael Schickhofer und Katastrophenschutzexperte Walter Kreutzwiesner, die sich selbst ein Bild machen wollen und von der Feuerwehr hineingefahren werden. Wir dürfen mit.
Es geht vorbei an meterhohen quer durch die Pampa mit schwerem Gerät. An der schwierigsten Stelle gilt es, einen mehrere Meter breiten Bach zu überqueren – per Bundesheer-unimog oder Traktor, in gefährlicher Schieflage, über eisiges Gestein. Aber: Der Konvoi schafft es. ls der erste Bundesheertransporter eintrifft, ist es beinahe finster. Die Erleichterung im Ort ist mit Händen greifbar. Klopapier, Mehl, Kindernahrung – die Regale des Kaufmanns füllen sich. Es ist der Höhepunkt eines Tages, an dem sich gute und schlechte Nachrichten im Stundentakt abwechseln.
Bereits am Vormittag trafen Lawinenkommissionen, Behör-
Aden und Institutionen in St. Johann zur Lagebesprechung zusammen. Diskutiert wurden verschiedene Optionen, wie es für Hohentauern weitergeht. Im Gespräch: Lawinensprengungen, kurzfristige Aufhebungen der Sperren, eine groß angelegte Evakuierung der Urlauber. Klar ist: „Hinter jeder Entscheidung steckt eine riesengroße Verantwortung“, so Bürgermeister Heinz Wilding. Sprengungen wären im Bereich Triebenstein möglich, da muss das Wetter mitspielen. „Und selbst nach einer Sprengung wäre die Straße noch tagelang gesperrt.“
Eine Öffnung der Straße Richtung Judenburg, und sei es nur für wenige Minuten, um Urlauber durchzulassen, verwerschneewechten, fen die Experten. „Es braucht Stunden, um den Schnee wegzuräumen. Wenn wirklich eine Lawine runterkommt, ist das lebensgefährlich. Wir versuchen eh alles Menschenmögliche“, bestätigt Pölstals Bürgermeister Alois Mayer. Lawinenexperte Markus Ernst: „Bei der Schneesituation am Geierkogel sehen wir uns alle nicht mehr hinaus. Das ist unberechenbar.“Geht die Lawine ab, wird eine ganze (evakuierte) Siedlung verschüttet. leibt Plan C: Heute beginnt die Evakuierung der fast 300 Touristen, sie werden mit Bundesheer-lastwagen über den Notweg bis St. Johann gebracht, dort von Bussen zum Bahnhof. Ihre Au-
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