Matera in Italien
Die Felsen entlang der Schlucht inmitten zerklüfteter Landschaft sind durchzogen von Höhlen, die Menschen schon vor Tausenden Jahren bewohnten. In Materas Vierteln Sasso Caveoso und Sasso Barisano lebten bis in die 50er-jahre Menschen unter hygienisch desaströsen Zuständen, teils Seite an Seite mit ihren Tieren. 1952 erließ die Regierung in Rom ein Gesetz, das die Zwangsräumung der in Stein gehauenen Behausungen veranlasste. Matera galt als „vergogna nazionale“, als nationale Schande. 17.000 Menschen Adria
wurden umgesiedelt. Die Sassi drohten zu verfallen, bis 1986 ihre Erhaltung und Sanierung angeordnet und sie 1993 Weltkulturerbe der Unesco wurden.
Die kleinen, winkelreichen Gassen im hügeligen Ort sind malerisch. Die Häuser sind mit dem Stein verschmolzen. Über ihren Dächern ragt auf einem wuchtigen Felsen ein Kreuz. Hollywood hat längst entdeckt, dass Matera eine perfekte Kulisse ist. Mel Gibson trug als Jesus in der „Passion Christi“das Kreuz durch die Straßen.
Beim großen Eröffnungsfest am 19. und 20. Jänner möchte Matera liegt in
Süditalien und hat
60.351 Einwohner.
Bekannt für die imposante Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen, den Sassi, besteht.
19./20. Jänner für 61 Projekte in der
Stadt und in der Region Basilicata: 54 Millionen Euro.
„Open Future“: Matera ist geprägt von frühgeschichtlichen Höhlensiedlungen. Die italienische Stadt will auch mithilfe des Kulturjahres ihr altes Erbe in die Modernität führen.
Eröffnung: Budget www.matera-basilicata2019.it
man die 131 Umlandgemeinden der Region Basilicata und ihre Marschmusik-tradition miteinbeziehen. Von dann an soll es laut dem Motto „Open Future“in Projekten lokaler, nationaler und europäischer Teilnehmer um Kontinuität und Bruch, Wurzeln und Wege gehen. Die Themen des recht abstrakten Programms sind alle eng mit der DNA Materas verknüpft. Es geht um Abwanderung und Vernachlässigung ländlicher Regionen oder reale Beziehungen in einer immer digitaler werdenden Welt. Und natürlich auch um die Schande.