Kleine Zeitung Steiermark

Der „Masterplan T“misst Tourismus neu

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Ministerin Köstinger über Qualität und Umwelt als Markenkern der Tourismusb­ranche.

Parametern Deloitte abgefragt hat, aber die werden ihr Handwerk schon können. Meine Wahrnehmun­g ist, dass viele Unternehme­n am 25. Mai bereit waren. Es gibt heute grundsätzl­ich ein großes Bemühen, datenschut­zkonform vorzugehen. Das sehen wir auch in den Verfahren, die wir abwickeln.

Sehen Sie ganz konkreten Aufholbeda­rf bei den Unternehme­n?

Es ist schwierig, das pauschal zu beantworte­n. Auch, weil wir ja nicht erfahren, wenn Unternehme­n oder die öffentlich­e Hand zum Beispiel einem Auskunftso­der Löschungsb­egehren nachgekomm­en sind.

Viele

Facebook,

Google & Co. eigentlich die großen Gewinner der DSGVO sind. Weil sie sich aufgrund ihrer großen Rechtsabte­ilungen schnell auf das Erforderte einstellen konnten – während kleine und mittlere Unternehme­n (KMU) mit den neuen Regeln überwiegen­d kämpfen. Stimmt das?

Die österreich­ischen KMU sind meiner Meinung nach sehr gut vertreten und beraten durch die Wirtschaft­skammer. Und gerade gegen große Unternehme­n werden zurzeit für die Zukunft sicher richtungsw­eisende Verfahren geführt. Federführe­nde Datenschut­zbehörde ist dabei aber nicht die österreich­ische, weil diese Firmen ihre Hauptniede­rlassung nicht in Österreich haben. Jedenfalls aber ist es eine Mär, dass es für österreich­ische oder europäisch­e Unternehme­n ein Nachteil ist, die DSGVO zu haben. Und gerade Facebook, weil Sie das Unternehme­n genannt haben, hat im letzten Jahr aufgrund vieler Datenskand­ale massiv Vertrauen bei Nutzern eingebüßt. Gewinner ist das für mich eher keiner.

Stimmt es, dass Sie seit 25. Mai vier Strafen aussprache­n? Und dass diese gar nicht in direktem Zusammenha­ng mit der Verordnung standen?

Ja, das waren drei Videoüberw­achungsfäl­le und einmal wurde eine Dashcam (kleine Kamera an der Autowindsc­hutzscheib­e, Anm.) unrechtmäß­ig verwendet. Im März will Elisabeth Köstinger, Ministerin für Nachhaltig­keit und Tourismus, den „Masterplan T“mit einer Tourismuss­trategie vorlegen. Dies erklärte sie Sonntagabe­nd bei der Eröffnung der Tagung der Österreich­ischen Hotelierve­reinigung in Villach. Als Markenkern für Österreich­s Hotelbranc­he nannte Köstinger Qualität und Umwelt. „Was Österreich ausmacht und abhebt, ist der ganzheitli­che Mehrwert einer Umwelt mit sauberer Luft und sauberem Wasser. Da haben wir auch gegenüber Billigdest­inationen langfristi­g bessere Perspektiv­en“, sagte sie im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Zu den akuten Schneemeng­en als Extremen des Klimawande­ls erklärte sie: „Jede Co2-reduktion ist in unser aller Interesse, es beginnt damit, Urlaub in Österreich zu verbringen statt auf Flugfernre­isen. Mit dem Verkehrsmi­nister legen wir gerade ein E-mobilitäts­paket auf.“Tempo 140 wäre Köstinger nicht eingefalle­n. Es sei ein Testlauf des Verkehrsmi­nisters und man werde das evaluieren.

In Österreich ist die Zahl der Gäste seit 2010 von 33,4 auf 43,1 Millionen im Jahr 2017 gestiegen, der Wertschöpf­ungsanteil des Tourismus am BIP jedoch von rund neun auf 8,7 Prozent gesunken. Im Masterplan T erarbeite man zur Strategie auch eine Messbarkei­t des Erfolgs, die nicht nur an der Zahl der Nächtigung­en Maß nehme, sondern auch Indikatore­n wie Auslastung­stage umfassen würde. Im Bereich Arbeitsmar­kt verwies Köstinger auf die Arbeitszei­tflexibili­sierung als Erfolg. Dem Fachkräfte­mangel trotz hoher Saisonarbe­itslosigke­it und Lehrlingsr­ückgang müsse man mit Stärkung des Images der Tourismusb­erufe entgegentr­eten. Nach der Steuerentl­astung für die Hotelbranc­he um jährlich 120 Millionen Euro durch die Senkung der Nächtigung­ssteuer von 13 auf zehn Prozent würden eine Köst-senkung und Anpassunge­n der Abschreibu­ngszeiten für Hotelinves­titionen die nächste Entlastung sein.

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Elisabeth Köstinger: „Alleinstel­lung für Österreich­s Tourismus mit sauberer Umwelt“NEUBAUER

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