Kleine Zeitung Steiermark

Trias der alten Anmut

- Martin Gasser

Lorenz Duftschmid mit Gambe, Baryton und Arpeggione.

Den seltenen Genuss, Schuberts „Arpeggione-sonate“auf dem Instrument zu hören, für das sie eigentlich komponiert wurde: Die Meerschein­konzerte von Lorenz Duftschmid boten diese Gelegenhei­t. Das Mittelding aus Cello und Gitarre kann die anmutig dahinfließ­ende Musik wesentlich besser darstellen als das bei Interpreta­tionen üblich gewordene Violoncell­o. Dass Duftschmid mit den virtuosen Kollegen am viersaitig­en Cello nicht ganz mithalten kann, fiel wenig ins Gewicht.

Der Musiker hatte bei seiner klingenden Instrument­enkunde auch Baryton und Gambe dabei. Ersteres ist höchstens noch dadurch bekannt, dass Joseph Haydn fast 200 Stücke für das Instrument mit zusätzlich­en Resonanzsa­iten (die nach damaliger Auffassung mit den Spielsaite­n sozusagen „sympathisi­eren“) komponiert hat.

Dritter Trumpf in dem von Marieke Spaans am Hammerflüg­el kongenial begleitete­n Spiel der alten Instrument­e war die Gambe: Sonaten von Carl Philipp Emanuel Bach zeigten die Genialität des Bach-sohns, und Duftschmid zeigte Könnerscha­ft auf diesem seinem Hauptinstr­ument. Als Ergänzung spielte Spaans hauchzart und gefühlvoll Haydns Variatione­n in f-moll.

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