Trias der alten Anmut
Lorenz Duftschmid mit Gambe, Baryton und Arpeggione.
Den seltenen Genuss, Schuberts „Arpeggione-sonate“auf dem Instrument zu hören, für das sie eigentlich komponiert wurde: Die Meerscheinkonzerte von Lorenz Duftschmid boten diese Gelegenheit. Das Mittelding aus Cello und Gitarre kann die anmutig dahinfließende Musik wesentlich besser darstellen als das bei Interpretationen üblich gewordene Violoncello. Dass Duftschmid mit den virtuosen Kollegen am viersaitigen Cello nicht ganz mithalten kann, fiel wenig ins Gewicht.
Der Musiker hatte bei seiner klingenden Instrumentenkunde auch Baryton und Gambe dabei. Ersteres ist höchstens noch dadurch bekannt, dass Joseph Haydn fast 200 Stücke für das Instrument mit zusätzlichen Resonanzsaiten (die nach damaliger Auffassung mit den Spielsaiten sozusagen „sympathisieren“) komponiert hat.
Dritter Trumpf in dem von Marieke Spaans am Hammerflügel kongenial begleiteten Spiel der alten Instrumente war die Gambe: Sonaten von Carl Philipp Emanuel Bach zeigten die Genialität des Bach-sohns, und Duftschmid zeigte Könnerschaft auf diesem seinem Hauptinstrument. Als Ergänzung spielte Spaans hauchzart und gefühlvoll Haydns Variationen in f-moll.