Meister Isegrim kehrt zurück
„Am Schauplatz“setzt sich mit Wolfsfreunden und -kritikern auseinander.
Jahrhundertelang kämpften Mensch und Wolf um die Vorherrschaft in den Wäldern. 1882 endete der Kampf damit, dass der letzte Wolf Österreichs von einem niederösterreichischen Jäger erschossen wurde. Seither galt das Säugetier bei uns als ausgestorben – bis sich vor drei Jahren ein Rudel aus Deutschland auf dem Truppenübungsplatz in Allentsteig ansiedelte und es nach mehr als hundert Jahren erstmals wieder Wolfnachwuchs in Österreich gab.
Insgesamt leben derzeit mehr als 10.000 Wölfe in Europa, etwa zwanzig davon streifen durch Österreich. Sie sind streng geschützt und dürfen, mit Ausnahme weniger Populationen, nicht gejagt werden. Wer illegal einen Wolf schießt, muss mit einem Freiheitsentzug von bis zu zwei Jahren rechnen.
Experten sind sich einig, dass die Rückkehr endgültig ist und die Anzahl der Wildtiere in den nächsten Jahren steigen wird.
Viele Landwirte reagieren darauf mit Sorge, Jäger warnen sogar vor der drohenden Ausrottung mancher Wildtierarten. Umweltschützer widersprechen: Sie sehen den Wolf als Teil des Ökosystems, der vor allem kranke und schwache Tiere erbeutet und dem Menschen von Natur aus fern bleibt.
Fest steht: Kaum ein Wildtier lässt die Emotionen derzeit so hochgehen wie der Wolf.
„Am Schauplatz“war in Österreich und Deutschland unterwegs und traf Wolfsexperten und Wolfsgegner, darunter einen Bauern, dem mehrere Schafe gerissen wurden, und einen Berufssoldaten aus Allentsteig.