Die Ursachen für das Leidvolle finden
Zum Auftakt der apostolischen Visitation der Kärntner Kirche gab es Entschuldigung von Erzbischof Lackner. Er kündigt Transparenz an. „Nichts ist ausgeschlossen.“
Der Anfang war nicht schlecht. Die haben erkannt, dass es ums Eingemachte geht.“So kommentierten Kärntner Kirchenvertreter, die in den letzten Jahren intern wie öffentlich auf Missstände im Bistum, in der Amts- und Lebensführung von Bischof Alois Schwarz aufmerksam gemacht hatten, fürs Erste zufrieden die Ansagen von Erzbischof Franz Lackner. In einer Pressekonferenz hat der vom Papst ernannte apostolische Visitator der Kärntner Kirche gestern in Klagenfurt die Überprüfung skizziert. Detaillierter als von manzur chen erwartet, mit klaren Worten. Er kündigte an, „dass wir so transparent wie möglich sind und alle hören wollen“. Während der Prüfung gebe es keine öffentlichen Stellungnahmen. Ob der Endbericht öffentlich wird? Das entscheidet Rom.
Die Visitation
bedeute „Sachverhaltserhebung, keine Urteilsfällung“, stellte Lackner klar. Sie laufe in enger Abstimmung mit der Bischofskongregation in Rom. Als erster Schritt gelte es zu hören und wahrzunehmen, die Ursachen zu finden, „die zur sehr leidvollen Entwicklung geführt haben“. Die Visitation betreffe „das Ganze“: ab dem Jahr (also zehn Jahre der Ära von Bischof Schwarz in Kärnten, Anm.), einschließlich der Sedisvakanz. Geprüft wird somit auch die Zeit von Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger, der seit dem Wechsel von Schwarz die Diözese leitet. In Kirchenkreisen heißt es, dass Rom erst nach breiter Kritik nachgebessert und den Prüfauftrag auf die Ära Schwarz ausgeweitet habe. Ohne das Wort Befangenheit auszusprechen, die ihm vorgeworfen wird, betonte Lackner: „Ich bin nicht bester Freund von Bischof Schwarz. Das stimmt nicht. Freundschaft ist für mich etwas anderes.“
Frage, wie die persönliche Lebensführung von Bischof Schwarz mit seiner engen Vertrauten bzw. die jahrelange Untätigkeit hoher kirchlicher Stellen nun auch geprüft werden könne, verwies der Visitator erneut „auf das Ganze. Nichts ist ausgeschlossen.“Wobei eine Visitation der Nuntiatur nicht möglich sei. Bischof Benno Elbs, Mitglied des Prüfteams und Psychotherapeut, meinte: Beziehungen könne man von außen nicht untersuchen. „Doch Folgen von Situationen kann man erkennen.“Das Ziel müsse ein vertrauensvoller Neuanfang sein.
Bemerkenswert war die Ent2008