Was man nicht verstecken muss
Respekt! Kulturhauptstadt Plowdiw vergisst in ihrem historischen Jahr nicht auf ihr Roma-ghetto. Ganz nach dem Motto „Together“!
Otmar Klammer, Plowdiw
PKulturhauptstadt Plowdiw ihr Ghetto vor internationalen Gästen nicht versteckt und den Besuchern schon in ihrer dritten Führung dieses Elend vor Augen führt. In kleinsten Grüppchen zu viert, und fotografieren ist nicht erwünscht!
Projektexpertin
Neli Blagova erklärt aber, dass Stolipinowo in rund 50 Projekte des Kulturhauptstadtjahres eingebunden ist. Das funktioniert freilich nur vermittels der Lehrer an den Schulen hier und sogenannter Mediatoren, allesamt Roma, die zwischen den beiden Welten von Plowdiw operieren.
Schon die Marketingdirektorin Radost Ivanova ließ tags zuvor wissen, dass es „nicht das reiche kulturelle Erbe der ältesten Stadt Europas ist“, das im Fokus des Kulturhauptstadtjahres steht, sondern „die Lösung der Probleme, die wir haben“.
Hut ab! Dazu zählt neben dem Ghetto auch die sogenannte Tobacco City, ein riesiges Areal an ehemaligen Lagerhallen aus einer Zeit, in der hier mit Tabak gehandelt wurde. Einige dieser historischen, sehr heruntergekommenen Gebäude wurden bereits renoviert, in einem davon befindet sich etwa auch das SKLAD, das sehr atmosphäri-