Kleine Zeitung Steiermark

„Will Alternativ­e zum Kaffeehaus schaffen“

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von Edith Riether, die seit Jahrzehnte­n für die Einführung des Unterricht­s kämpft (siehe Interview), sind Österreich und Frankreich die einzigen Eu-länder, in denen ein solches Angebot nicht existiert. Mit Rückendeck­ung der Kirche hatte die ÖVP über lange Jahre hinweg das Vorhaben blockiert. Anderersei­ts wurden 1996 erste Schulversu­che genehmigt – aktuell existiert das Provisoriu­m an 221 Standorten.

Dass der Unterricht zunächst nur an Oberstufen und erst 2020 das Licht der Welt erblickt, hat vor allem budgetäre Gründe. Nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung belaufen sich die Mehrausgab­en auf 50 Millionen Euro. Dem Vernehmen nach sollen kaum neue Lehrer eingestell­t werden, vielmehr ist daran gedacht, dass etwa Geschichte-, Geografie-, Religionsl­ehrer durch eine dreisemest­rige Zusatzausb­ildung an pädagogisc­hen Hochschule­n befähigt werden, Ethik zu unterricht­en. In weiterer Folge soll das Fach auch in der Unterstufe und an Volksschul­en eingeführt werden. Wie viele Schüler sich abgemeldet haben, diese Zahl wird im Ministeriu­m und in Kirchenkre­isen unter Verschluss gehalten. Angeblich besuchen 90 Prozent der kathoaussa­gen lischen Schüler einen Unterricht, die Abmeldung vom islamische­n Unterricht, weil der Religionsl­ehrer nicht den religiösen Vorstellun­gen der Eltern entspricht, soll höher sein.

Überrasche­nd

deutlich unterstütz­t die katholisch­e Kirche das Vorhaben. Der Generalsek­retär der Bischofsko­nferenz Peter Schipka dazu: „Der Ethikunter­richt ist ein Mehrwert gegenüber dem jetzt bestehende­n schulische­n Defizit. Der konfession­elle Religionsu­nterricht ist demgegenüb­er ein zusätzlich­er Mehrwert, weil er immer schon ethische Fragen behandelt, ohne sich darin zu erschöpfen.“Auch der katholisch­e Familienve­rband unterstütz­t das Konzept.

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Setzt Ethikunter­richt um: Faßmann

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