Ludwig legt nach, und die Bundesländer lehnen ab
gen“, betont Vincenz Kriegs-au, Sprecher des Bundeskriminalamts: 2009 waren es 40 gewesen, bis November 2018 55 mit 70 Opfern – 41 davon Frauen. Erschreckend ist nicht nur die Tendenz, sondern auch der hohe Anteil an ausländischen Tätern, die meisten aus Serbien und dem Kosovo stammend.
„Viele Täter sind in einer patriarchalischen Welt gefangen, können nicht damit umgehen, wenn sich die Frau trennen will“, so Kriegs-au. Eine Meinung, die Rosa Logar, Leiterin Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat am Dienstag seine Forderung nach einer Waffenverbotszone für ganz Wien bekräftigt – und eine entsprechende Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes gefordert, um dies zu ermöglichen: „Entweder gar nichts oder alles.“Als problematisch erachtet er, dass offenbar immer mehr junge Männer Messer mit sich tragen.
In den Bundesländern will man nicht mitziehen: „Eine stadtweite Schutzzone kommt für Graz nicht infrage, weil das auch gar nicht exekutierbar ist“, hieß es aus dem Büro Nagl (ÖVP). In Kärnten sei das derzeit kein Thema, so Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-luise Mathiaschitz (SPÖ). Ablehnung kommt auch aus Linz, nur Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) kann Ludwigs Idee einiges abgewinnen.
der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie, teilt: „Wir müssen all unsere Kräfte und unser Know-how bündeln, um Opfer effektiv zu schützen, Täter zur Verantwortung zu ziehen und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass keine Form der Gewalt an Frauen und in der Familie tolerierbar ist.“
Doch nicht nur Morde sind bei einer generell rückläufigen Kriminalität im Steigen – auch die Gewalttaten mit Messern an sich. „Früher gab es die Wirtshausschlägerei, heute wird mit
dem Messer zugestochen“, so Kriegs-au. Im Vorjahr wurden 701 Delikte mit Messern verübt.
diagnostizierte gestern auch Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). Er kündigte die Einrichtung einer Screening-gruppe im Ministerium an. Ihre Aufgabe: Alle Mordfälle, die als Beziehungstat eingestuft wurden, genau zu analysieren. Dadurch soll ein präventiver Ansatz erzielt werden, um künftige Gewalttaten zu verhindern, betonte Kickl.