Nur alle 100
Die zweiwöchige Schneefront brachte Rekordwerte, aber auch tödliche Gefahr. Gestern starb in der Steiermark ein Mann durch eine Dachlawine, in Kärnten kam ein Tourengeher um.
Der Schneefall in den Nordstaulagen ist gestern endlich abgeklungen, die Meteorologen ziehen eine Rekordbilanz: „Jene Neuschneemengen, die in den vergangenen 15 Tagen registriert wurden, kommen nämlich selbst in den schneereichen Regionen Österreichs nur alle zehn bis 100 Jahre vor: In Tirol, Salzburg, Oberösterreich und in der Steiermark gibt es auf jeden Fall neue Rekorde“, so Michael Winkler von der Zamg. Einige Beispiele für neue Rekordwerte: Seefeld mit 283 Zentimetern (gemessen wird hier seit 1895), Abtenau mit 240 Zentimetern (seit 1964). Bad Mitterndorf mit 270 Zentimetern (seit 1971). Die statistische Wiederkehrzeit sei laut Winkler für Rekordorte schwer zu erfassen, liegt aber in manchen Orten bei mehr als 100 Jahren, etwa für die 451 Zentimeter Neuschneemenge in Hochfilzen (Tirol).
Die Gefahr durch Lawinen ist trotz der gestrigen Wetterbes- serung unverändert hoch: In Kärnten bezahlte das ein Tscheche mit dem Leben. Im Ankogel-gebiet ist der 24 Jahre alte Skitourengeher auf einem Forstweg von einer Lawine, die sich selbst auslöste, getötet worden. Der Mann war mit seinem Vater unterwegs. Dieser blieb unverletzt und verständigte die Rettungskräfte.
In St. Nikolai im Sölktal (Bezirk Liezen) verunglückte ein Mann (57) tödlich, der gerade ein Hausdach von den Schneelasten befreite. Er stürzte samt der Dachlawine ab, kam darunter zu liegen.