Es war nur ein kurzes „Zittern“im Stromnetz
In der vergangenen Woche ist es im hochrangigen Stromnetz kurzfristig zu einer Ausnahmesituation gekommen. Weil sie gut abgefangen wurde, gab es keinerlei Turbulenzen.
Oft kommt es nicht vor, dass das europäische Stromnetz aus dem Takt gerät. Entsprechend hoch ist der Aufmerksamkeitswert, wenn es dann doch passiert. Wie am vergangenen Donnerstagabend. Da war es an der deutschösterreichischen Grenze zu einem Abfall der üblichen Netzfrequenz gekommen. Ein Vorfall, ein schneller Störimpuls, der grundsätzlich das Potenzial hat, einen Netzkollaps zu verursachen, wenn nicht blitzschnell und auto- matisch auf ihn rea- giert wird. „Europas Stromnetz stand vor einem Beinahe-blackout“war dann auch nur eine der erschreckenden Überschriften. Zuerst hatte der „Standard“von der „Verkettung unglücklicher Umstände“berichtet, die zu dem Absinken der Netzfrequenz von 50 auf 49,8 Hertz geführt hatte.
„Von einem Totalkollaps waren wir weit weg,“stellt Klaus Kaschnitz von der Austrian Power Grid (APG) im Gespräch mit der Kleinen Zeitung schnell einmal klar. Die APG ist in Österreich für die Netzstabilität zuständig und Kaschnitz ist Betriebsdirektor und Krisenmanager des wichtigen, wenn auch selten in der Öffentlichkeit stehenden Unternehmens. „Unser Schutzkonzept hat funktioniert“, sagt er. Es greift, wenn die Netzfrequenz die Schwankungsbandbreite von plus/minus 0,2 Hertz verlässt und das Risiko der Instabilität steigt. Etabliert wurde es übrigens nach 2006. Damals hatte ein Problem mit der Taktung in Frankreich zu einer großen Stromabschaltung geführt. Erst 2018 gingen wegen minimaler Taktunterschiede viele elektrische Uhren falsch.
Auf 50 Hertz ist die Drehzahl der Generatoren ausgelegt, die den Strom ins Netz speisen. Dieser „Gleichklang“ist neben der ausreichenden Menge von Erzeugern Voraussetzung für eine konstante Stromspannung. Geregelt wird das komplexe System seit Jahrzehnten voll automatisiert. Ein „Datenfehler“